Einen Monat lang haben 360 Bischöfe und andere Katholiken in der Weltsynode über die Zukunft ihrer Kirche beraten. Umstritten war insbesondere, inwieweit sich die katholische Kirche demokratisieren und für Frauen in offiziellen Ämtern öffnen solle. Kommentatoren debattieren, ob das Abschlussdokument ein Hoffnungsschimmer oder Rückschlag für Reformen ist.
Am 21. Oktober wurde Odair Moniz, ein Portugiese afrikanischer Herkunft, in Lissabon unter noch nicht restlos geklärten Umständen von einem Polizisten erschossen. Danach kam es zu mehrtägigen Unruhen und Krawallen. Am Samstag demonstrierten dann parallel Menschen, die sich mit dem Opfer solidarisierten, und die Rechtspartei Chega, die sich mit der Polizei solidarisierte. Kommentatoren blicken auf die beiden Demos.
Im Rahmen einer CNN-Bürgersprechstunde am Mittwoch hat Kamala Harris bejaht, dass sie ihren Konkurrenten um die US-Präsidentschaft, Donald Trump, als Faschisten ansehe. Zuvor hatte Trumps Ex-Stabschef John Kelly der New York Times gesagt, Trump falle für ihn "unter die Definition eines Faschisten". Kommentatoren sehen reichlich Grund, Trumps Verhalten zu kritisieren, bei diesem Vorwurf mahnen sie aber eher Zurückhaltung an.
Am Donnerstag ist im russischen Kasan das Treffen der Vertreter der neun Brics-Mitglieder und weiterer interessierter Staaten zu Ende gegangen. Das Bündnis strebt eine multipolare Weltordnung an. Europas Presse debattiert, wie die Gruppe als Gegengewicht zum "globalen Westen" einzuordnen ist und was die Teilnahme von UN-Generalsekretär Guterres in Kasan bedeutet.
Bei einem Anschlag auf dem Gelände des Unternehmens Türkische Luft- und Raumfahrtindustrie (TUSAŞ) sind in Ankara mindestens fünf Menschen getötet und 22 weitere verletzt worden. Die Türkei machte die kurdische PKK verantwortlich und reagierte mit Drohnenangriffen auf PKK-Stellungen im Nordirak und in Nordsyrien. Kommentatoren fragen, ob der Zeitpunkt des Anschlags für die Frage nach dem Motiv eine Rolle spielt.
Georgien wählt am Samstag ein neues Parlament. Während sich die Georgier in Umfragen immer wieder deutlich für den Weg in die EU ausgesprochen haben, setzte die seit 2012 regierende Partei Georgischer Traum zuletzt Gesetze durch, die russischen Vorbildern ähneln und die Rechte der Opposition und der Zivilgesellschaft einengen. Die EU legte daraufhin den erst Ende 2023 eingeläuteten Beitrittsprozess des Landes auf Eis.
Der Prediger Fethullah Gülen ist gestorben. Der Begründer der Hizmet-Bewegung galt seit 2013 als gewichtiger Gegenspieler des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Seine Bewegung gründete schon in den 1960er Jahren Bildungsstätten in der Türkei, viele der Anhänger stiegen später in den Staatsdienst auf. Aufgrund eines Gerichtsverfahrens gegen ihn verließ Gülen 1999 die Türkei und lebte seitdem in den USA.
Die EU-Staaten haben beschlossen, das geltende Recht "dringend" zu überarbeiten, um abgelehnte Asylbewerber schneller abschieben zu können. Dabei sollen auch "neue Wege" gegen irreguläre Migration in Betracht gezogen werden. Unter anderem wurden in Brüssel Asylzentren in Drittstaaten diskutiert, wie sie Italien jüngst in Albanien eröffnet hat. Europas Presse ordnet ein.
Serbien ist seit 2012 EU-Beitrittskandidat. Nun wurde der kroatische Europaabgeordnete Tonino Picula zum ständigen Berichterstatter des Europäischen Parlaments für das Land ernannt. Das Mitglied der sozialdemokratischen S&D-Fraktion ist jedoch aufgrund seiner bisherigen Position bei Balkan-Themen in Serbien nicht gut gelitten. Macht ihn das ungeeignet?
Das britische Unterhaus debattiert einen Gesetzesentwurf, der Sterbehilfe erleichtern soll. Er sieht vor, dass der Sterbewunsch eines Kranken mit einer Lebenserwartung von wenigen Monaten von zwei Ärzten und einem Gericht gebilligt werden muss. Für die Abstimmung wurde der Fraktionszwang aufgehoben, doch unterstützt die Labour-Regierung von Keir Starmer das Vorhaben. 2015 war ein ähnliches Projekt vom Parlament abgelehnt worden.
Mit 50,4 Prozent haben die Bürger der Republik Moldau dafür gestimmt, den EU-Beitritt als unabänderliches Ziel in die Verfassung zu schreiben. Die parallel stattfindende erste Runde der Präsidentschaftswahl brachte keine Entscheidung, somit muss Amtsinhaberin Maia Sandu in eine Stichwahl. Doch ging alles mit rechten Dingen zu? Sandu erklärte, prorussische Kräfte hätten nachweislich Stimmen gekauft. Europas Presse sortiert die Gemengelage.