Frankreich verbietet PFAS - aber nicht alle
Die französische Nationalversammlung hat einstimmig beschlossen, Fertigung, Import und Verkauf von PFAS-haltigen Produkten ab 2026 zu verbieten. Küchenutensilien wie beschichtete Pfannen wurden jedoch auf Druck von Herstellern ausgenommen. PFAS steht für Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen. Sie sind extrem beständig und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Kommentatoren sehen die Ausnahme kritisch.
Gesundheit entschlossen schützen
Das Verhalten der Industrieunternehmen erinnert an frühere Fälle wie Asbest, klagt die Lehrerin Adeline de Wilde in La Libre Belgique:
„Sie sehen zu, dass sie sich 'Zeit kaufen', also die gesetzlichen Verbote so weit wie möglich hinauszögern, um bis dahin noch eine größtmögliche Anzahl von Waren abzusetzen, auch wenn ihre Bereicherung auf Kosten der menschlichen Gesundheit geht. ... Sie machen glauben, es gebe gute und schlechte PFAS und es gehe darum, sie von Fall zu Fall zu untersagen. ... Die Wissenschaftler sagen allerdings klar: Ihre bloße Beständigkeit ist ein ausreichendes Motiv dafür, eine Akkumulation in unserem Körper und der Umwelt anzunehmen. ... Daher sollte ein Gesetz ausgearbeitet werden, das nicht die Verwendung eines bestimmten PFAS untersagt, sondern die der gesamten Familie.“
Außergewöhnliche Gefahren ernst nehmen
In Le Monde spricht sich eine Gruppe von Wissenschaftlern für ein generelles Verbot aus:
„Für die Freisetzung von PFAS in die Umwelt, wie sie bei den Werken von Arkema und Daikin im 'Chemietal' bei Lyon beobachtet wurde, sind bestimmte Industriezweige verantwortlich. ... Doch die Bewertung der durch die einzelnen PFAS verursachten Gesundheitsrisiken kann Jahrzehnte dauern. Deshalb fordern wir, dass die PFAS in Anbetracht ihrer langen Beständigkeit und der nachgewiesenen oder potenziellen Risiken für die menschliche Gesundheit sowie die Umwelt als eine einzige Chemikalienkategorie behandelt werden.“