Geberkonferenz verpricht dem Sudan Milliarden
Bei einer internationalen Hilfskonferenz in Paris haben Geberländer dem Sudan Unterstützung von mehr als zwei Millarden Euro zugesagt. Das Land wird seit rund einem Jahr von Kämpfen zwischen der Regierungsarmee und der aufständischen paramilitärischen Truppe Rapid Support Forces (RSF) erschüttert. Millionen Menschen hungern und sind auf der Flucht. Reicht die Hilfe?
Mehr humanitäre Hilfe, mehr Geld, mehr Diplomatie
In Le Monde appelliert der britische UN-Diplomat Martin Griffiths an die internationale Gemeinschaft:
„Es an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Die Konferenz in Paris muss zu greifbaren Ergebnissen führen: mehr Zugang für humanitäre Hilfe, größere Finanzierung der humanitären Maßnahmen und mehr Diplomatie, um diesen Krieg zu beenden. Bezüglich der Konfliktparteien und ihrer Unterstützer ist es an der Zeit, der Realität ins Auge zu schauen. Sie machen das Leben im Sudan unerträglich. Ihr Streben nach Macht und Ressourcen führt zu Hunger, Vertreibung und Krankheiten. Bringen Sie die Waffen jetzt zum Schweigen! Nach einem Jahr Krieg muss es ein Licht am Ende dieses Tunnels der Dunkelheit und des Todes geben.“
Lösung des Konflikts kompliziert
Für die Frankfurter Allgemeine Zeitung sind die Erwartungen zu Recht gering, vor allem, was eine politische Lösung angeht:
„In Sudan folgen diverse Staaten von nah und fern ihrer eigenen Agenda. Mal ist sie von Rohstoff- und Handelsinteressen geprägt, mal von alten Rivalitäten. Den Preis zahlen die Sudanesen – und er könnte in Form von Migrationsbewegungen bald bis nach Europa zu spüren sein. In dieser unübersichtlichen Gemengelage muss Europa Wege suchen, wie es mit selbstbewussten Mittelmächten wie den Vereinigten Arabischen Emiraten umgehen kann, die ihre eigenen Interessen in Sudan fest im Blick haben und ausnutzen, dass der Westen sie braucht. Leicht wird das nicht.“