Wenn der Postmann nur noch dreimal klingelt
Die finnische Post muss sparen, dazu wird im Parlament derzeit ein Gesetz diskutiert. Der umstrittenste Punkt ist die mögliche Reduzierung der Briefzustellung von fünf auf drei Tage pro Woche. Finnlands Zeitungen, die auf dem Land häufig von Briefträgern ausgetragen werden, sind strikt dagegen.
Drei-Tage-Zustellung auf keinen Fall zulassen
Eine Reduzierung der Postzustellung auf drei Tage in der Woche kommt für die Tageszeitung Hämeen Sanomat nicht in Frage:
„Da die Briefpost abnimmt und die Auflage von Zeitungen und Zeitschriften sinkt, will die Post die Regeln loswerden, die sie einengen. … Auf dem Lande, wo Post und Zeitungen häufig erst am Nachmittag oder Abend zugestellt werden, wurde dies mit Bestürzung aufgenommen. Auch wenn der Großteil der Zeitungen in Finnland früh morgens ausgetragen wird, wird jede fünfte Zeitung, insbesondere auf dem Lande, mit der Briefpost zugestellt. Um nichts auf der Welt darf die Zustellung auf drei Tage in der Woche reduziert werden. Auch wenn sich der Wettbewerb in der Branche ausweitet und die normale Brief- und Paketzustellung nur noch fünf Prozent der zugestellten Produkte ausmacht, wird das Parlament dem Staatsbetrieb wohl kaum erlauben, sein Dienstleistungsangebot herunterzufahren. ... Die Fünf-Tage-Postzustellung muss auch künftig überall in Finnland gesichert sein.“
Neuseeland macht vor wie es geht
Um die Fünf-Tage-Zustellung auch künftig sicherzustellen, muss die Post kreativ sein, meint Helsingin Sanomat:
„In den dünn besiedelten Regionen sind die Zustellungskosten am höchsten, aber dort ist die Bevölkerung auch älter und abhängiger von den wenigen vorhandenen Dienstleistungen. Deshalb müssen Manager, Beamte und Politiker darüber nachdenken, wie das Zustellungsniveau beibehalten werden kann. … Eine Möglichkeit wäre, die Zustellung von Medikamenten mit der Brief- oder Zeitungszustellung zu koppeln. In Neuseeland, das Finnland geografisch ähnlich ist, wird die Fünf-Tage-Postzustellung von Subunternehmen, ja sogar von privaten Briefzustellern erledigt. Das könnte auch in Finnland gut funktionieren.“