Konsumrausch am Black Friday
Als Black Friday wird in den USA traditionell der Freitag nach Thanksgiving bezeichnet, der für viele US-Bürger ein Brückentag ist, an dem sie die Weihnachtseinkäufe beginnen. Seit einigen Jahren locken an diesem Tag jedoch auch viele europäische Handelsketten mit Sonderangeboten und Rabatten die Kunden in ihre Shops - zum Unmut der Kommentatoren.
Wo bleibt die Verbraucherskepsis?
Dass Kunden sich am Black Friday insbesondere zum Kauf neuester Technologieprodukte verführen lassen, erstaunt Vianney Vaute, Mitbegründer von Back Market, einer Firma für wiederaufbereitete Telefone und Computer. Er schreibt in Le Monde:
„Es ist verblüffend, dass die öffentliche Meinung, die sonst doch so wachsam ist, wenn es um Lebensmittel, Kosmetik, Autos und Energie geht, in dieser Frage derart gelähmt ist. In Sachen Technologie scheint der Konsument die Haltung der drei weisen Affen einzunehmen - nichts Schlechtes sehen, hören oder sagen - und sich beherzt mit einem Marketing zu begnügen, das kaum ausgeklügelter ist als das der Autoindustrie vor 50 Jahren. Die Prozessorfrequenz hat die Anzahl der Umdrehungen pro Minute abgelöst. Doch wir geben uns wie damals mit einem technisch wenig verständlichen Argument zufrieden, um Leistung, Unterhaltung und ein Symbol für sozialen Erfolg versprochen zu bekommen.“
Es ist nicht alles Gold, was glänzt
Verbraucher sollten nicht in die Fallen der Konsumversprechen tappen, warnt Philelefteros vor dem Black Friday:
„Gerade die jüngsten Konsumenten nutzen Rabatte und Angebote und kaufen Produkte zu günstigeren Preisen. … An diesem Tag wird alles an die Wünsche und Bedürfnisse der Verbraucher angepasst. Die Angebote sind so gestaltet, dass sie nicht unbemerkt bleiben. Farbe, Musik, starke Sprüche und vor allem das Wort 'gratis' schaffen Fallen, die wir kaum umgehen können. Der Markt bereitet sich tagelang für den Black Friday vor. Doch die Verbraucher sollten das Gleiche tun und daran denken, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.“