Braucht Air Baltic wirklich 30 neue Flugzeuge?
Die lettische Fluggesellschaft Air Baltic hat 30 Maschinen beim angeschlagenen Airbus-Partner Bombardier bestellt. Der Kauf im Wert von rund fünf Milliarden Euro ist der größte in der Geschichte der Airline. Kommentatoren in Lettland treibt die Frage um, ob das Geld klug investiert ist.
Kauf verleiht lettischer Wirtschaft Flügel
Der Kauf ist eine gute Investition in eine lettische Wachstumsbranche, freut sich Diena:
„In letzter Zeit wird häufig betont, dass wir Verkehr und Tourismus entwickeln sollten, um das Wirtschaftswachstum zu erhöhen. Und der Luftverkehr spielt hier eine wichtige Rolle. Sowohl das Wirtschaftsministerium als auch die OECD haben betont, dass Geschäftsreisen zu den wettbewerbsfähigsten Reiseprodukten Lettlands zählen. Geschäftsreisende wiederum sind ein Teil der Reisenden, die ihre Zeit nicht ungenutzt verbringen wollen. Darum haben sie das Angebot der Fluggesellschaften genau im Blick. Je mehr dies ihren Wünschen entspricht, desto größer kann der Nutzen für unsere Volkswirtschaft sein.“
Airline braucht mehr als nur Flugzeuge
Arge Zweifel, ob der Kauf der neuen Flugzeuge eine Erfolgsgeschichte ist, hegt die Wirtschaftszeitung Dienas bizness:
„Die Frage ist, ob Air Baltic in der Lage sein wird, sich gegenüber Konkurrenten zu behaupten und ob wir überhaupt genügend Piloten haben, um all die Flugzeuge zu fliegen. ... Die Frage ist auch, ob es der Fluggesellschaft gelingt, neue Marktanteile zu gewinnen. Air-Baltic-Chef Martin Gauss und Verkehrsminister Uldis Augulis sagen, dass keine Eile besteht, nach einem strategischen Investor zu suchen. Darüber hinaus werde die neue Flotte die Fluggesellschaft noch attraktiver für potentielle Investoren machen. Doch es gibt viele Experten, die glauben, dass unter den Bedingungen eines verschärften Wettbewerbs der 'lettische Stolz' [Air Baltic] ohne einen solchen 'großen Bruder' nicht lebensfähig ist.“