Oscar für ukrainischen Film 20 Tage in Mariupol
Der Film 20 Tage in Mariupol ist mit einem Oscar als beste Dokumentation ausgezeichnet worden. Der Film von Mstyslaw Tschernow, Michelle Mizner und Raney Aronson-Rath zeigt die lebensgefährliche Arbeit eines in der Stadt verbliebenen Teams der Nachrichtenagentur AP während der russischen Belagerung und Invasion Anfang 2022 und das Leid der Zivilbevölkerung. Ukrainische Medien sind bewegt.
Symbolisch und tragisch
TV-Moderator und Produzent Ihor Kondratjuk erklärt in Telegraf die Bedeutung des Films:
„Jeder, der ein Mindestmaß an Intelligenz und Ehre besitzt, müsste nach dem Ansehen dieses Films alle Absichten Russlands in diesem Krieg begreifen: die Vernichtung der Ukrainer und ihrer Städte. Das ist eine schreckliche Realität, die manche auf diesem Planeten immer noch nicht akzeptieren wollen. Und manche – wie Trump, Orbán oder Fico – stellen sich einfach auf die Seite des Aggressors und legen ihren maximalen Zynismus und ihre Käuflichkeit an den Tag. ... Der erste Oscar in der Geschichte der Ukraine ging an den Dokumentarfilm 20 Tage in Mariupol, der über einen von Tausenden Fällen der Vernichtung von Ukrainern durch die Russen berichtet. Sehr symbolisch und sehr tragisch...“
Ein Wunder und großer Mut
LB.ua ist voller Hochachtung:
„Tschernow und Maloletka waren die letzten internationalen Journalisten, die zu Beginn der großangelegten Invasion im belagerten Mariupol blieben, um zu arbeiten. Aus dem im Film verwendeten Material wird klar, dass sie wie durch ein Wunder überlebt haben. Wie durch ein Wunder gelang es ihnen auch, das Filmmaterial aus der belagerten Stadt herauszuschmuggeln. … Das war ein Wunder – und großer Mut. Das [die Auszeichnung] ist auch eine Gelegenheit, der Journalisten und Filmemacher zu gedenken, die den höchsten Preis für ihren Wunsch gezahlt haben, die Wahrheit über diesen Krieg zu erzählen.“