Warum boomt Spaniens Arbeitsmarkt?

Spanien hat im vergangenen Jahr so viele Jobs geschaffen wie nie zuvor: 780.000 waren es, was 44 Prozent aller neuen Stellen in der Eurozone entspricht. Ein Grund dafür ist wohl das starke Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent. Allerdings ist die Arbeitslosenquote weiterhin die höchste in der EU, insbesondere unter jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.

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El País (ES) /

Gute Politik und europäisches Geld

Das Geld aus dem Corona-Wiederaufbaufonds der EU und die richtige Arbeitsmarktpolitik haben diesen Aufschwung ermöglicht, meint El País:

„Weder der nationale Politikstress noch die globale Unsicherheit inmitten zweier Kriege trüben das Bild. ... Bei einem so günstigen Szenario unter so widrigen Umständen könnte man meinen, Beschäftigung und Wirtschaft hätten mit dem politischen Geschehen nichts zu tun. Weit gefehlt. Die guten Daten sind zum Teil das Ergebnis politischer Entscheidungen. Andererseits liegt es auf der Hand, dass nur ein Haushalt, der auf den europäischen Mitteln basiert, diesen Aufschwung ermöglicht hat. Er wird sicher nicht ewig dauern.“

Cinco Días (ES) /

Die Früchte der Reform

Cinco Días feiert die Zahlen:

„Dieser Rekord kommt zwei Jahre nach der Arbeitsreform, dank der befristete Verträge reduziert, Arbeitnehmerrechte verbessert und zugleich die Situation der Unternehmer geklärt wurde. ... In den letzten zwei Jahren wurden mehr als 2,3 Millionen unbefristete Verträge geschaffen, die Zahl der befristeten Verträge ist um 1,5 Millionen zurückgegangen. ... Die Zahlen sind sehr positiv. Dennoch sollte man nicht selbstgefällig werden. ... Auf dem Arbeitsmarkt verändert sich gerade viel durch neue Technologien, das Energieproblem und die Alterung der Bevölkerung.“

El Mundo (ES) /

Jetzt nicht drauf ausruhen

El Mundo findet das Haar in der Suppe:

„Steigende Arbeitskosten – vor allem aufgrund höherer Sozialversicherungsbeiträge als Folge der Rentenreform – könnten zu einem Einstellungsstopp führen, wie die EZB warnt. Spanien ist mit 28,3 Prozent das Land mit der höchsten Jugendarbeitslosigkeit in der EU. Diese Zahl ist inakzeptabel, die neuen Generationen werden zu Arbeitslosenunterstützung verurteilt. ... Nur eine Politik der offenen Wirtschaft, die die Beschäftigungschancen und Unternehmensgründungen junger Menschen fördert, kann diese Last erleichtern.“