Scheitert die Einigung auf Zypern?
Der UN-Gesandte Espen Barth Eide hat die Zypern-Gespräche vorerst abgebrochen. Die Verhandlungsführer beider Seiten hätten keine gemeinsame Basis für die Modalitäten eines Gipfels gefunden, auf dem ein Abkommen zur Wiedervereinigung der seit 1974 geteilten Insel verhandelt werden sollte. Beide Seiten drücken sich vor der Verantwortung, meinen Kommentatoren, die aber noch auf eine Lösung hoffen.
Feige Verhandlungsführer
Akıncı und Anastasiades haben in den Verhandlungen unnötig viel Zeit verschenkt, ist Cyprus Mail enttäuscht:
„Zanken über Details und das Verfahren ist ein Spiel so alt wie das Zypern-Problem selbst - das ist die Regel, wenn die Führungspersonen nicht bereit sind, die großen Schritte zu unternehmen, die letztlich für eine Vereinbarung notwendig sind. ... Echte Führer würden ihre Zeit nicht mit Details und Zank über das Verfahren verlieren. Sie würden eine Vision liefern, die großen Entscheidungen treffen, Ziele setzen und ihre Berater und Technokraten damit beauftragen, die Details zu verhandeln. ... Die zypriotischen Führer aber behandeln die Verfahrensdetails und Techniken wie ihre persönlichen Steckenpferde und verwenden sie so, dass sie zu keinem Ergebnis kommen. Es ist das, was man von feigen Politikern erwartet, die klein denken und Angst haben, Verantwortung zu übernehmen.“
Eigentlich nur noch kleine Schritte nötig
Auch wenn es momentan schlecht aussieht, die Hoffnung auf eine Einigung in Zypern sollte noch nicht aufgegeben werden, meint Politis:
„Espen Barth Eide zielt darauf ab, dass die beiden Verhandlungsführer realisieren, dass die Gespräche von nationaler Bedeutung sind. Deshalb stellten die Vereinten Nationen nach dem ersten Schock der Ankündigung am Freitag klar, dass der Prozess noch nicht abgeschlossen ist. Es wird davon abhängen, wie die beiden Führer in den kommenden Tagen handeln. … Die Vereinten Nationen und die Beobachter der Verhandlungen sind enttäuscht, weil nur ein kleines Entgegenkommen beider ausreichen würde, um den Prozess zu vollenden. Etwas, das möglicherweise bei einem weiteren Treffen der Führer erreicht werden könnte.“