Tschechien verliert drei Soldaten in Afghanistan
Bei einem Anschlag in Afghanistan sind drei tschechische Nato-Soldaten getötet worden. Präsident Zeman drückte den Angehörigen sein Beileid aus und forderte weitere Anstrengungen im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Tschechien beteiligt sich mit 250 Soldaten am internationalen Militäreinsatz in Afghanistan. Tschechische Medien verbitten sich Kommentare, die den Soldaten ihr Heldentum absprechen.
Extremisten verweigern letzte Ehre
Hospodářské noviny ärgert sich über pietätlose Äußerungen am rechten und linken Rand:
„Nahezu alle Politiker äußerten den Hinterbliebenen ihr Beileid und ehrten die Soldaten, die unter gefährlichen Bedingungen und unter Einsatz ihres Lebens unserem Land dienten. Eine Ausnahme bildeten die Okamura-Partei und die Kommunisten. Die äußerten sich abstoßend und zynisch, vor allem gegenüber den Familien der Gefallenen. Da stirbt ein Angehöriger im Dienst und jemand tönt, dass er überhaupt nicht dort hätte sein müssen, dass sein Tod überflüssig ist, dass er eigentlich kein Held war, sondern ein gewöhnlicher Söldner. Wo bleibt da die Pietät? Freilich vertreten die beiden extremen Parteien fast 20 Prozent der Wähler. Und die sehen die Tragödie womöglich auch so.“
Jeder Soldat am Hindukusch ist ein Held
Jeder Soldat der Afghanistan-Mission verdient unseren Respekt, kommentiert Denik:
„Aus militärischer Sicht sind sie einem extremen Risiko ausgesetzt, auch deshalb, weil die Mission kein Kampfeinsatz ist, sondern der Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte dient. Jeder, der den Einsatz überlebt, ist ein Held, nicht nur der, der gefallen ist. In Afghanistan hat niemand eine militärische Lösung parat. Die Lebenssituation der afghanischen Zivilisten verschlechtert sich dramatisch, sobald die Interventionsarmeen beginnen, das Land zu verlassen. Die Fähigkeit zur Selbstverteidigung und die Garantie, dass zumindest die Grundregeln und -ordnungen Gültigkeit behalten, verdanken die einfachen Afghanen den Soldaten. Auch unseren.“