Mitsotakis will Raubkunst von London ausleihen
Griechenlands Premier Mitsotakis hat seinen britischen Amtskollegen Johnson aufgefordert, die sogenannten Elgin-Marbles an Athen auszuleihen. Dafür bietet er andere antike Kulturgüter zum Tausch an. Die Marmorstatuen aus der Akropolis wurden im 19. Jahrhundert vom britischen Botschafter im Osmanischen Reich entwendet und ans British Museum verkauft. Die griechische Presse ist nicht ganz einverstanden mit dem Vorstoß.
Was uns gehört, brauchen wir nicht ausleihen
Mitsotakis tritt den Briten mit einer gänzlich falschen Strategie entgegen, meint Dimokratia:
„Wenn der Vorschlag des griechischen Premiers umgesetzt wird, werden die Briten sagen, dass wir die Rechtmäßigkeit des Eigentums der Marmore anerkannt haben! Man kann nicht etwas von jemandem ausleihen, wenn man der Ansicht ist, dass er nicht der Besitzer ist - es sei denn, man plant, die Sachen nicht zurückzugeben. Auf jeden Fall hat Griechenland das Recht, dies auch zu tun, um die Gerechtigkeit wiederherzustellen: das zu nehmen, was dem Land gehört und es nicht zurückzugeben. Aber in diesem Fall sollte Athen den Briten keine wichtigen griechischen Antiquitäten geben, die die Rolle der 'Geiseln' spielen.“
Das gibt Ärger bei der Rückgabe
Die Elgin-Marbles auszuleihen, findet Protagon ein gewagtes Vorhaben:
„Dies ist das erste Mal, dass die Rede von einer möglichen Leihgabe der Marmore im Austausch mit griechischen Antikschätzen nicht nur ein vager Vorschlag ist. Es gibt einen klaren Zeitplan und ein klares Konzept. Aber es bleibt mindestens eine Frage offen: Auch wenn ein befristeter Leihvertrag abgeschlossen wird (denn es ist unwahrscheinlich, dass die Leihgabe auf unbestimmte Zeit sein wird) und die Marmore zu uns kommen, wie wird die griechische Öffentlichkeit reagieren, an dem Tag, an dem sie wieder eingepackt und nach London zurückgeschickt werden müssen? Es ist also ein mutiger Schritt.“