Startschuss für Mittelmeer-Gas-Pipeline Eastmed
Griechenland, Zypern und Israel wollen am heutigen Donnerstag ein Abkommen für den Bau der Gas-Pipeline Eastmed unterzeichnen. Die 2.000 Kilometer lange Leitung soll von Israel über Zypern, Kreta und das griechische Festland bis nach Italien verlaufen und so israelisches Gas nach Europa transportieren. Dass es dabei nicht nur um wirtschaftliche, sondern auch politische Ziele geht, erklären Kommentatoren.
Antwort auf türkische Provokationen
Dass das Signal, dass vom Treffen in Athen ausgeht, in Ankara gehört wird, hofft Cyprus Mail:
„Dass das Treffen in Athen auf den 2. Januar vorgezogen wurde, ist auch eine Art Reaktion auf die provokanten Aktionen der Türkei im östlichen Mittelmeerraum, die international verurteilt wurden. Die drei Länder - Israel, Zypern und Griechenland - versuchen zu Recht, ein strategisches Bollwerk gegen die willkürlichen Aktionen der Türkei in unserer Region zu errichten. Wir alle hoffen, dass die Türkei trotz der bisherigen Anzeichen auch in letzter Minute beschließt, zur Deeskalation beizutragen, indem sie die Kanonenbootpolitik aufgibt, die sie unter Missachtung der internationalen Rechtsordnung so beharrlich verfolgt.“
Neue Argumente für Athen und Nikosia
Inwiefern Griechenland und Zypern politisch von der Pipeline profitieren können, erklärt das Onlineportal Liberal:
„Für Athen und Nikosia ist die Pipeline von strategischer Bedeutung, da sie im Wesentlichen den Versuch der Türkei bremst, den gesamten Festlandsockel im östlichen Mittelmeerraum für sich zu beanspruchen. Oder es gibt den beiden Ländern zumindest eine Verhandlungswaffe und ein Verhandlungsinstrument in die Hand, angesichts der kommenden Entwicklungen. Allein die Konzeption von Eastmed setzt voraus, dass die drei Länder eine gemeinsame Grenze haben (Israel mit Zypern und Zypern mit Griechenland), was die Türkei bestreitet. Durch das Abkommen mit der Sarradsch-Regierung in Libyen hat Erdoğan versucht, seine Ansicht durchzusetzen.“