Rumänische Bergbaulandschaft wird Welterbe
Seit zwei Jahrzehnten kämpft die Anwohner-Initiative "Rettet Roșia Montană" gegen das Bergbauunternehmen Gabriel Resources, das das örtliche Goldvorkommen von rund 300 Tonnen - das größte Europas - abbauen will und dazu auch Umsiedlungen vorantreibt. Nun hat die Unesco entschieden, die alten römischen Bergbaustollen in Roșia Montană auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes der Menschheit zu setzen.
Die Zivilgesellschaft hat gesiegt
Der Neurowissenschaftler Raul C. Muresan, der sich für den Welterbetitel in der Vergangenheit mit eingesetzt hat, triumphiert auf Spotmedia:
„Letztlich bin ich überzeugt, dass die Aufnahme von Roșia Montană auf die Unesco-Liste in den kommenden Jahren einen massiven Kapitalfluss auslösen wird, sowohl von öffentlicher Seite durch nationale und europäische Mittel, als auch durch private Hand. ... Für die Zivilgesellschaft bedeutet die Aufnahme auf die Welterbeliste einen riesigen Erfolg. Nach einem Kampf von fast 20 Jahren mit einer Firma, die im Paket Presse, Politiker und Institutionen kaufte, nach einem Kampf mit einer korrupten und unfähigen politischen Klasse, hat die Kampagne Rettet Roșia Montană gesiegt!“
Feiern und weitermachen
Der frühere Abgeordnete der bürgerlichen Anti-Korruptionspartei USR, Mihai Goțiu, der sich ebenfalls jahrelang für Roșia Montană eingesetzt hat, erklärt in România Curată:
„Die Aufnahme in die Unesco war eine der Hauptforderungen der breiten Proteste im Rumänischen Herbst (September bis Dezember 2013) und blieb später auf der Agenda der Bürgerschaft. Sicher wird die Aufnahme von Roșia Montană auf die Welterbeliste nicht über Nacht das Problem der Gemeinden im Apuseni-Gebirge [wo die einstige Bergbaulandschaft liegt] und in Rumänien lösen. In den kommenden Jahren ist mindestens genauso viel Energie und Engagement erforderlich, um den Unesco-Status zum Wohle der lokalen Gemeinschaften und Rumäniens optimal zu nutzen. Es ist noch eine Menge zu tun!“