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  Klima und Umwelt

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Die 29. Weltklimakonferenz in Baku ist zu Ende gegangen: Zwei Wochen hatten Abgesandte aus aller Welt vorrangig um eine neue Formel für den globalen Klimaschutz-Finanzausgleich zwischen Industriestaaten und Entwicklungsländern gerungen. Nun einigte man sich auf 300 Milliarden Dollar pro Jahr ab 2035 – bei einem berechneten Bedarf von 1,3 Billionen.

Dänemark hat als erstes Land eine CO2-Steuer für den Agrarsektor beschlossen. Ab 2030 müssen Landwirte eine Abgabe von durchschnittlich 120 Kronen (ca. 16 Euro) pro Tonne CO₂ zahlen, die bis 2035 auf durchschnittlich 300 Kronen (40 Euro) steigt. Ergänzend werden Landwirtschaftsflächen stillgelegt, aus denen Methan entweicht. Sowohl der Bauernverband als auch der Naturschutzbund tragen die Lösung mit.

In Baku hat am gestrigen Montag die 29. Weltklimakonferenz begonnen. Im Fokus steht die Frage, wie globale Klimamaßnahmen finanziert werden können und wie es generell um das Bekenntnis der internationalen Gemeinschaft zum Klimaschutz steht. Außerdem richten die Kommentatoren ihren Blick auf den Öl- und Gasexporteur Aserbaidschan als Gastgeber.

Portugal erlebt die schlimmsten Waldbrände seit Jahren. Mehrere Menschen kamen ums Leben, über zehntausend Hektar Pinien- und Eukalyptuswald wurden vernichtet, Tausende Einsatzkräfte versuchen, die Flammen zu bekämpfen. Premier Luís Montenegro rief für die am schlimmsten betroffenen Regionen den Notstand aus. Portugiesische Medien fragen nach Ursachen, Versäumnissen und Lösungen.

Nach extremen Niederschlägen sind mehrere Länder in Mittel- und Osteuropa von schweren Überschwemmungen betroffen. In Rumänien, Tschechien, Österreich und Polen gab es bereits Todesopfer, weitere Menschen werden vermisst. Ganze Ortschaften müssen evakuiert werden, hunderttausende Bürger sind ohne Strom. Europas Presse debattiert darüber, was jetzt zu tun ist, was man besser auf später verschiebt und was bereits getan wurde.

Fünf Mitglieder der Gruppe Just Stop Oil sind für ihre Mitarbeit an einer Blockadeaktion der M25-Autobahn 2022 von einem Londoner Gericht zu vier- bis fünfjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Der Richter begründete das ungewöhnlich hohe Strafmaß damit, dass die Aktivisten trotz ihres nachvollziehbaren Anliegens die Grenze zum Fanatismus weit überschritten hätten. Die UN und Greenpeace kritisierten das Urteil.

Dänemarks Regierung hat sich mit wichtigen Industrie- und Umweltverbänden auf die Einführung einer CO2-Steuer auf landwirtschaftliche Emissionen geeinigt. Laut dem Abkommen, das noch vom Parlament bestätigt werden muss, werden Landwirte ab 2030 mit 300 Kronen (etwa 40 Euro) pro Tonne CO2-Äquivalent und ab 2035 mit 750 Kronen pro Tonne besteuert. Dafür sollen sie von höheren Steuerabzügen profitieren. Lob in der Landespresse.

Mit der knappen Zustimmung des Ministerrats am Montag ist das neue EU-Renaturierungsgesetz definitiv beschlossen. Bis 2030 muss ein Fünftel der geschädigten Ökosysteme in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden, bis 2050 alle. Das Ja wurde nur möglich, weil Österreichs grüne Umweltministerin Leonore Gewessler zustimmte und sich damit gegen die ÖVP von Kanzler Karl Nehammer stellte. Reichlich Anlass zur Debatte.

Die kleine Kammer des Schweizer Parlaments – der Ständerat – hat das Klima-Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) kritisiert. Die Richter seien mit ihrer Einschätzung, dass die Klimapolitik der Schweiz unzureichend sei und nachgebessert werden müsse, zu weit gegangen und hätten ihre Kompetenzen überschritten. Die Landespresse streitet darüber, was die richtigen Signale sind.

Kurz vor der Europawahl rückt angesichts von Überschwemmungen in Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz auch das Thema Klimaschutz wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Die EU-Kommission hat ihre im Green Deal verankerten Klimaziele nach den Bauernprotesten und der wachsenden Zustimmung zu rechtspopulistischen und klimaskeptischen Positionen bereits zurückgeschraubt. Kommentatoren sehen das überwiegend kritisch.

Die französische Nationalversammlung hat einstimmig beschlossen, Fertigung, Import und Verkauf von PFAS-haltigen Produkten ab 2026 zu verbieten. Küchenutensilien wie beschichtete Pfannen wurden jedoch auf Druck von Herstellern ausgenommen. PFAS steht für Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen. Sie sind extrem beständig und stehen im Verdacht, krebserregend zu sein. Kommentatoren sehen die Ausnahme kritisch.

Der Mensch hat ein Recht auf Klimaschutz. Das stellte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) am Dienstag fest, indem er die Schweiz dafür verurteilte, durch unzureichende Klimapolitik das Recht auf Schutz vor negativen Umweltveränderungen verletzt zu haben. Geklagt hatte der Schweizer Verein Klimaseniorinnen. Kommentatoren ordnen ein und diskutieren die möglichen Folgen.

Trotz des Last-Minute-Widerstandes der konservativen EVP hat das EU-Parlament am Mittwoch die definitive Fassung des weltweit ersten Renaturierungsgesetzes angenommen. EU-Staaten müssen bis 2030 in mindestens 30 Prozent der Ökosysteme in schlechtem Zustand Wiederherstellungsmaßnahmen beginnen, bis 2040 in 60 und bis 2050 in 90 Prozent. Das Gesetz wurde deutlich abgemildert – besonders, was Agrarflächen betrifft.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zieht die geplante Verordnung zur Verringerung von Pestiziden zurück. Das erklärte sie am Dienstag beim Vorstellen der EU-Klimapolitikziele vor dem EU-Parlament. Europas Presse analysiert die Entscheidung im Zusammenhang mit den Bauernprotesten und den Wahlen im Juni.

Die katalanische Regierung hat wegen anhaltender Dürre den Notstand für 200 Gemeinden des Großraums Barcelona und einen Teil von Girona ausgerufen. Der Notstand bedeutet, dass der Wasserverbrauch auf 200 Liter pro Person und Tag beschränkt wird. Agrarbetriebe müssen ihren Wasserverbrauch um 80 Prozent drosseln, die Industrie um 25 Prozent. Kommentatoren fordern grundlegende, koordinierte Maßnahmen.

Seit Monaten protestieren Landwirte in ganz Europa: gegen billiges ukrainisches Getreide, gegen hohe Treibstoffpreise und gegen die EU-Agrarpolitik. Diese berücksichtigt seit 2023 Umweltaspekte stärker, was mit neuen Auflagen verbunden ist. Europas Presse analysiert, ob die Proteste berechtigt sind und geht den Gründen für die breite Unterstützung der Bauern nach.

Ein Tag Verlängerung war nötig, dann stand die gemeinsame Abschlusserklärung der 28. Weltklimakonferenz. Sie ruft zu einer "Abkehr" von fossilen Brennstoffen auf, aber nicht explizit zu einem "Ausstieg", wie es über 100 Staaten gefordert hatten. Die Produktion aus Erneuerbaren soll bis 2030 verdreifacht, die Energieeffizienz verdoppelt werden. Die medialen Bewertungen dieses Kompromisses könnten kaum weiter auseinandergehen.

Die EU hat den aktuellen Entwurf für den Abschlusstext des Klimagipfels in Dubai zurückgewiesen: Er sieht keinen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas mehr vor. Stattdessen spricht das Papier mit 21 Seiten nur noch von einer Reduzierung bei Verbrauch und Produktion fossiler Brennstoffe. Umweltorganisationen und von der Klimakrise besonders bedrohte Länder reagierten enttäuscht. Auch in Europas Presse hagelt es Kritik.

Seit Donnerstag läuft die 28. UN-Klimakonferenz in Dubai. Bisher wurde ein Klimaschäden-Fonds arbeitsfähig gemacht, für den etwa die VAE, Deutschland, UK, die USA und Spanien bereits feste Zusagen gegeben haben. Fast 120 Länder wollen die Produktion von Ökostrom bis 2030 verdreifachen, 20 Länder wollen auch die Kernenergie ausbauen. Größter Streitpunkt ist der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, den Saudi-Arabien, Russland und Irak ablehnen.

Einer neuen Oxfam-Studie zufolge ist der CO2-Fußabdruck von 12 Milliardären so groß wie der von 2,1 Millionen Haushalten. Das reichste Prozent der Menschheit – dazu zählt laut Oxfam, wer mehr als 140.000 Dollar pro Jahr verdient – verursacht so viele klimaschädliche Treibhausgase wie die ärmsten zwei Drittel. Kommentatoren diskutieren, was man aus dieser Erkenntnis folgern sollte.

Die Anzahl der Flugreisen in Europa ist in desem Jahr teilweise noch höher gewesen als vor der Corona-Pandemie. Weil Flugzeug-Emissionen aber zur Klimaerwärmnung beitragen, wird immer wieder darüber diskutiert, wie Fliegen zu Gunsten des Klimaschutzes reguliert werden sollte. In Frankreich und den Niederlanden wurden entsprechende Beschränkungen nun rückgängig gemacht - zum Leidwesen der Kommentatoren.

Gerade noch rechtzeitig, um EU-Hilfen dafür zu erhalten, hatte das bulgarische Parlament Ende September den Kohleausstieg für das Jahr 2038 beschlossen. Kohlekraft- und Bergwerke sollen nach und nach geschlossen, die Arbeiter entschädigt oder in einer staatlichen Übergangsgesellschaft beschäftigt werden. Die aber protestieren seit Tagen, blockieren wichtige Fernstraßen und fordern den Rücktritt der Regierung.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat diese Woche sein lang erwartetes Umweltschutzprogramm vorgestellt. Die "Nationale Strategie" soll das Land von fremden Energiequellen unabhängiger machen und sozial gerecht sein. Ob Macron dabei der große Wurf gelungen ist, darüber streiten die Kommentatoren.

Sechs Jugendliche aus Portugal wollen vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte stärkere Klimaschutzmaßnahmen in 32 europäischen Ländern erstreiten. Sie werfen der Politik vor, durch ihre Untätigkeit die Menschheit in die Klimakatastrophe zu führen. In den Kommentarspalten wird die Klage durchaus begrüßt.

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat eine Abschwächung der Klimaziele seines Landes angekündigt. Das Verkaufsverbot für neue Diesel- und Benzinfahrzeuge soll um fünf Jahre auf 2035 verschoben, die schrittweise Abschaffung von Gasheizungen verzögert werden. Sunak begründete den Vorstoß mit inakzeptabel hohen Kosten der Umweltmaßnahmen für die Bürger. Pragmatisch oder rückschrittlich?

Hitze, Dürre, Brände, Überschwemmungen - Europa leidet drastisch unter sich verschärfenden Extremwetterphänomenen und ihren Folgen. In Libyen starben seit Montag über 5.000 Menschen nach Überschwemmungen. Wie können die Auswirkungen des Klimawandels schnell und wirksam angegangen werden? Für Kommentatoren ist klar: Bisher wird die Politik der Dringlichkeit des Themas nicht gerecht.

In London wurde die schon für das Zentrum geltende Umweltzone Ultra Low Emission Zone, kurz ULEZ, auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet. Besitzer von Fahrzeugen, die die Emissionsstandards nicht erfüllen, müssen bei Nutzung nun täglich umgerechnet 14,50 Euro zahlen. Labour-Bürgermeister Sadiq Khan hat die Regelung trotz Protesten durchgesetzt. Bei Kommentatoren überwiegen Zweifel an der Maßnahme.

Auch fünf Tage nach dem verheerenden Großbrand auf der hawaiianischen Insel Maui werden noch Hunderte Menschen vermisst. Behörden befürchten, dass die Zahl der Todesopfer - bisher offiziell 93 - noch deutlich steigen wird. Die Stadt Lahaina ist fast vollständig zerstört. Europas Presse befürchtet, dass sich solche Katastrophen mehren werden.

Die acht Amazonas-Anrainerstaaten haben sich auf ihrem Gipfel zum Erhalt des Regenwalds bekannt und fordern dafür weltweite Finanzierungshilfen. Konkrete Abholzungsziele bleiben jedoch Sache der einzelnen Staaten und zu einer gemeinsamen Erklärung, die Kohle-, Öl- und Gasförderung im Amazonasgebiet zu drosseln, kam es nicht. Europas Presse ist enttäuscht, betont aber auch die Verantwortung der Industriestaaten.

Nach heftigen Unwettern sind zwei Drittel von Slowenien von Hochwasser betroffen, mindestens sechs Personen starben. Mehrere Dörfer mussten evakuiert werden oder werden per Hubschrauber mit dem Nötigsten versorgt, weil sie von der Außenwelt abgeschnitten sind. Die slowenische Regierung hat inzwischen Hilfe von Nato und EU angefordert. Sie schätzt den entstandenen Schaden auf über 500 Millionen Euro.

Der deutsche Discounter Penny verlangt in einem einwöchigen Experiment die "wahren Preise" von Lebensmitteln. Bei der Aktion sollen sich die Umweltbelastungen bei der Herstellung in den Preisen widerspiegeln. Neun ausgewählte Produkte sind betroffen und nun überwiegend fast doppelt so teuer. Kommentatoren diskutieren, ob es sinnvoll ist, wenn Wiener Würstchen statt drei Euro plötzlich sechs kosten.

Über 45 Grad Hitze und heftige Winde haben in Griechenland starke Waldbrände ausgelöst, die nicht mehr kontrolliert werden können. Besonders betroffen ist die beliebte Urlaubsinsel Rhodos, von der nun massenhaft Touristen evakuiert werden. Die Presse sieht ein loderndes Warnsignal.

Für die heißeste Sommerzeit, die Hundstage meist ab Mitte Juli, haben Mittelmeerländer ihr jeweils eigenes Wort: canicola, eyyamıbahur, καύσωνας ... Doch dieses Jahr stellt die Hitzerekorde der Vergangenheit in den Schatten. In vielen italienischen Städten gilt die höchste Warnstufe. In Griechenland und Spanien brennen die Wälder. Nicht nur im Süden hat man Angst vor den Folgen, zeigt ein Blick in Europas Presse.

In Südeuropa herrscht erneut Extremhitze, der Klimawandel zeigt seine brutale Seite. Und just zu Beginn der Urlaubszeit haben Klimaaktivisten der "Letzten Generation" den Betrieb deutscher Flughäfen gestört, indem sie sich auf Rollfeldern festklebten. Hitzige Gemüter gab es auch bei einer Straßenblockade in Stralsund. Europas Presse diskutiert: Sind solche Aktionen angesichts der Probleme angemessen?

Mit 336 zu 300 Stimmen hat das Europaparlament am Mittwoch einer Vorlage zugestimmt, gefährdete Ökosysteme in der EU wiederherzustellen. Die Europäische Volkspartei (EVP), Rechtskonservative (EKR) und Rechtsaußenparteien (ID) hatten sich vehement gegen das Gesetz positioniert, am Ende stimmten jedoch auch Abgeordnete der EVP und EKR dafür. Ein Erfolg für Umwelt und Politik oder Etikettenschwindel?

Das EU-Parlament entscheidet am heutigen Mittwoch über ein neues Renaturierungsgesetz. Dieses sieht Wiederherstellungsmaßnahmen für mindestens 20 Prozent der Land- und Meeresflächen bis 2030 vor, um den überwiegend schlechten Zustand geschützter Lebensräume in der EU zu verbessern. Protest kommt auch von der EVP, die sich damit gegen einen wichtigen Teil des Green Deals ihrer Parteikollegin Ursula von der Leyen stellt.

Die EU-Kommission will den Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft erleichtern. Konkret geht es um Pflanzen, die mittels Genom-Editierung auf eine Art verändert wurden, die auch durch herkömmliche Züchtungsmethoden möglich wäre. Sie sollen von den für andere Designer-Pflanzen weiterhin geltenden Gentechnik-Regeln ausgenommen werden. Damit würde auch die Kennzeichnungspflicht entfallen.

Um die Klimaziele Irlands zu erreichen, könnten in den kommenden drei Jahren fast 200.000 Kühe getötet werden. Ein interner Vorschlag des Landwirtschaftsministeriums in Dublin sieht zwar Entschädigungen für Schlachtungen vor, Milchbauern sorgen sich dennoch um ihre Zukunft. Kommentatoren fragen sich, ob nicht ganz woanders angesetzt werden müsste.

Am Montag war Weltumwelttag. Seit 1972 initiieren die Vereinten Nationen an jedem 5. Juni weltweit Aktionen für Umwelt- und Klimaschutz. Für die Presse ist er Anlass zur globalen ökologischen Lagebetrachtung – mit fatalem Fazit.

Die niederländische Regierung will Landwirtschaftsbetriebe, die zu viel Stickstoff ausstoßen, für 120 Prozent des Marktpreises aufkaufen und schließen. Die EU-Kommission hat nun grünes Licht für das 1,5 Milliarden Euro schwere Programm gegeben - dieses stelle keine unerlaubte Subvention dar. Gegen vorherige Pläne Den Haags, die Stickstoffemissionen zu halbieren, hatte es heftige Proteste gegeben.

Der spanische Agrarminister Luis Planas hat am Dienstag Steuersenkungen von rund 1,8 Milliarden Euro für insgesamt 828.000 Landwirte angekündigt. Sie sollen die enormen Verluste der Branche durch den akuten Wassermangel mildern. Spanien ist davon in der EU am stärksten betroffen. Die Regierung bat zudem Brüssel um Geld aus der Krisenreserve der Gemeinsamen Agrarpolitik. Kommentatoren schlagen Alarm.

In Deutschland blockieren die Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation in großer Zahl Straßen in und um Berlin. Allein am Montag gab es laut Polizeiangaben mehr als 40 Aktionen, bei denen sich die Aktivisten am Boden festkleben. Ähnliche Proteste finden seit Monaten in etlichen europäischen Ländern statt, die entstehenden Staus sollen für die Dringlichkeit des Klimaproblems sensibilisieren.

Das EU-Parlament hat im Kampf gegen den Klimawandel einen "Meilenstein" gesetzt – lobt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Das Straßburger Gesetzespaket weitet den Emissionshandel massiv aus, etwa auf den Schiffsverkehr und den Gebäudesektor. Auch auf manche Importprodukte wird eine CO2-Abgabe fällig. Die abschließende Zustimmung der Mitgliedstaaten steht aber noch aus.

Nach dem letzten Dürresommer hat auch der Winter wenig Niederschläge gebracht. Vor allem im Süden und Westen Europas sind niedrige Wasserstände und zu trockene Böden schon offensichtlich, warnte die EU-Kommission im März. Die Politik reagiert – etwa in Frankreich und Italien – mit Maßnahmenpaketen. Zugleich zeichnen sich Verteilungskämpfe zwischen Agrarsektor, Industrie und Umweltschutz ab.

Das deutsche Verkehrsministerium hat der EU-Kommission das Zugeständnis abgerungen, wonach auch nach 2035 Autos mit Verbrennungsmotoren neu zugelassen werden können. Sie dürfen aber nur mit klimaneutral hergestellten E-Fuels betrieben werden. Die Vorgehensweise der Bundesregierung stößt bei Kommentatoren auf Kritik. Auch der Gegenstand der Ausnahmeregelung wird kontrovers diskutiert.

Der Weltklimarat (IPCC) hat in seinem jüngsten Bericht eindringlich zu schnellem und umfassenden Handeln gegen den Klimawandel ermahnt. Tempo und Umfang der bisherigen Maßnahmen sowie die derzeitigen Pläne seien unzureichend, heißt es in dem vorherige Erkenntnisse zusammenfassenden Dokument. Folgen wie Hitzewellen, Überschwemmungen und Dürren seien schon sichtbar. Was müsste jetzt getan werden?

Die Niederländer wählen am heutigen 15. März ihre Provinzparlamente und damit indirekt auch die Erste Kammer des nationalen Parlaments. Als Hauptthema haben sich die Umweltauflagen für die Landwirtschaft herauskristallisiert, die eine drastische Reduzierung der Stickstoffemissionen vorsehen und vergangenen Sommer für Proteste gesorgt hatten. Dabei ist die Debatte laut Kommentatoren nur Teil eines viel größeren Problems.

Hat die Ukraine für mehr Schiffsverkehr den Bystre-Kanal im geschützten Donaudelta unerlaubt von 3,9 auf 6,5 Meter vertieft? Dies hatte das ukrainische Infrastrukturministerium getwittert, den Tweet aber wieder gelöscht - man habe nur Instandhaltungen durchgeführt. Was wirklich passiert ist, bleibt unklar, auf der rumänischen Delta-Seite kochte die Empörung dennoch hoch. Doch für manche ist jetzt nicht der Moment, die Ukraine anzugehen.

Der Winter ist zu warm: Dieser Tage erlebt der Tourismus in den Alpen ein Debakel. Gewohnter Wintersportbetrieb geht nur in sehr hohen Lagen, tiefer tauen auch die Kunstschnee-Pisten weg. Mittelgebirge und Alpenvorland sind schneefrei. Kommentatoren fordern ein Umdenken und fragen sich: Was können die betroffenen Regionen tun?

Mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen sollen bis zum Jahr 2030 unter Naturschutz gestellt werden. Auf dieses und weitere Ziele haben sich die knapp 200 teilnehmenden Staaten beim Weltnaturgipfel in Montreal geeinigt. Inwieweit diese nicht verbindliche Abschlusserklärung der COP15 ausreicht, um die Artenvielfalt zu bewahren, debattiert Europas Presse.

Portugal hat eine Woche mit Starkregen und Überschwemmungen erlebt, insbesondere Lissabon ist davon betroffen. In der Hauptstadt wurde die Alarmstufe Rot ausgerufen, etliche Menschen mussten aus ihren Häusern evakuiert werden, Straßen und Tunnel wurden gesperrt. Kommentatoren sind wenig überrascht und zählen Ursachen auf.

In den USA ist Wissenschaftlern offenbar ein bedeutender Erfolg in der Kernfusionsforschung gelungen: Beim Verschmelzen von Atomkernen sei erstmals mehr Energie gewonnen als verbraucht worden, sagte US-Energieministerin Jennifer Granholm über das Experiment der staatlichen Einrichtung National Ignition Facility (NIF) am Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien. Zeitenwende bei der Energieversorgung?

Bis zum 19. Dezember treffen sich im kanadischen Montreal Regierungsvertreter zur Weltnaturschutzkonferenz. Da es sich um die 15. Konferenz der Vertragspartner zur Umsetzung der Biodiversitätskonvention handelt, trägt sie den Kurznamen COP15. Dass die Treffen zum Artenschutz weniger Aufmerksamkeit erhalten als die Weltklimakonferenzen - hier fand in Ägypten jüngst die COP27 statt -, finden Kommentatoren bedenklich.

Nach 36-stündiger Verlängerung ist die 27. Uno-Klimakonferenz zu Ende gegangen. Ein Entschädigungsfonds soll ärmeren Staaten helfen, die Folgen der Erderhitzung abzufedern. Ein Abschied von Öl und Gas wird dagegen nicht erwähnt. Uno-Generalsekretär António Guterres und EU-Vize Frans Timmermans zeigten sich enttäuscht. In Europas Presse gibt es aber auch positive Urteile.

In Ägypten geht die 27. UN-Klimakonferenz ihrem Ende entgegen. Ein Kernthema des Mammut-Events mit mehr als 190 beteiligten Ländern war die Forderung nach Ausgleichszahlungen von Industriestaaten als Hauptverursachern des Klimawandels an besonders betroffene Entwicklungsländer. Ob derartige Treffen und Maßnahmen bei der Klimarettung wirklich helfen, wird von Europas Presse kontrovers diskutiert.

Spanien ist von akuter Dürre bedroht. Die Niederschläge der vergangenen zwölf Monate lagen landesweit um 25 Prozent unter dem Langzeitmittel - in einzelnen Regionen sogar um 50 Prozent. Klimaexperten befürchten eine weitere Zuspitzung der Wasserknappheit. Kommentatoren fordern schnelle, aber weitsichtige Veränderungen.

Wenige Tage nachdem in der Londoner National Gallery ein Van-Gogh-Gemälde mit Tomatensuppe bespritzt worden war, haben Aktivisten der Klimaschutz-Protestgruppe Letzte Generation im Potsdamer Museum Barberini ein Bild aus Claude Monets Heuschober-Serie mit Kartoffelbrei beworfen. Kommentatoren bewerten diesen Ansatz, auf die Dringlichkeit des Klimaproblems aufmerksam zu machen.

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg hat den Betrieb von Atomkraftwerken verteidigt und eine lebhafte Debatte entfacht: "Wenn sie schon laufen, glaube ich, dass es ein Fehler wäre, sie abzuschalten und sich der Kohle zuzuwenden", sagte sie in der Fernsehsendung Maischberger. Geteiltes Echo auch in Europas Medien.

Europaweit klagen Landwirte in diesem Sommer über Dürre: In Rumänien vertrocknen Sonnenblumen und Mais auf den Feldern. In Italiens Po-Ebene wird die Reisernte abgeschrieben. In fast allen der 96 französischen Departements gibt es bereits Einschränkungen beim Trinkwasserverbrauch. Europas Medien machen Vorschläge zum Umgang mit dem Wassermangel.

Die Hitze in Europa hat vielerorts vorerst nachgelassen, trotzdem ist es weiterhin heiß und trocken. Portugal und Spanien meldeten insgesamt 1.500 Hitzetote, Waldbrände wüten weiter oder entstehen neu, wie derzeit vor allem in Griechenland. Kommentatoren fordern ein radikales Umdenken und wirksame Maßnahmen im Umgang mit der Klimakrise.

Heftige Waldbrände fressen sich in diesem Sommer von Portugal bis Griechenland durch Südeuropa, Ernten verdorren und bei Temperaturen von bis zu 40 Grad wird das Stadtleben mancherorts unerträglich. Europas Presse sieht Probleme beim Schutz der Wälder und bei der Prioritätensetzung. Was läuft falsch - in der Klimapolitik, in den Medien, aber auch im öffentlichen Bewusstsein?

Niedrigwasser in Flüssen und Seen, extreme Trockenheit auf Feldern, besorgte Menschen: Angesichts der schwersten Dürre in Norditalien seit 70 Jahren hat Rom den Notstand für fünf Regionen des Landes ausgerufen. Kommentatoren betonen, dass diese Ausnahmelage nicht nur Italien betrifft.

Ein Gletscherunglück in den Dolomiten erschüttert Italien: Sieben Menschen konnten nur tot geborgen werden, nachdem eine Lawine aus Eis, Schnee und Fels am Sonntag unterhalb des Gipfels der Marmolata, dem höchsten Berg der Dolomiten, herabgestürzt war. Acht Bergsteiger wurden verletzt, zahlreiche werden noch vermisst. Die Presse beklagt den Klimawandel und Versäumnisse.

Ab 2035 sollen Neuwagen in der EU keine klimaschädlichen Treibhausgase mehr ausstoßen dürfen, hat das EU-Parlament entschieden. Es stimmte dafür, dass dann keine Autos und Transporter mit Verbrennungsmotoren mehr auf den Markt kommen dürfen. Die Regelung muss aber noch von der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten bestätigt werden.

Mit Kuchenwerfen zu mehr Umweltbewusstsein? Ein als alte Frau im Rollstuhl getarnter 36-jähriger Mann hat am Sonntag im Pariser Louvre die Mona Lisa mit einem Stück Torte beworfen. Damit wollte er die Museumsbesucher ermahnen, mehr an die Umwelt zu denken. Da das berühmte Gemälde mit Panzerglas geschützt ist, entstand kein Schaden. Ist die Mona Lisa eine Klimasünderin?

Der Weltklimarat hat den wichtigsten Teilbericht für 2022 veröffentlicht. Es geht darum, wie der Klimawandel begrenzt werden kann, damit das 1,5-Grad-Ziel noch erreichbar ist. Der IPCC führt konkrete Maßnahmen wie den Ausstieg aus der Verbrennung fossiler Energien auf. Kommentatoren diskutieren solche Schritte unter dem Gesichtspunkt der aktuellen Kriegslage.

Die Menschheit ist aktuell weder dabei, den Klimawandel zu begrenzen, noch für seine Folgen gerüstet - so das ernüchternde Fazit des aktuellen IPCC-Berichts. Demnach bleibt nur wenig Zeit, um gravierendste Auswirkungen durch Extremwetter und kollabierende Ökosysteme zu vermeiden. Die bisherigen Bemühungen seien mitnichten ausreichend, das Zeitfenster für Veränderungen nurmehr klein. Europas Presse ist alarmiert.

Der Klimawandel beschert der Iberischen Halbinsel zunehmende Trockenheit. In Portugal hat die Dürre derzeit direkte Folgen für die Energieproduktion: Weil der Wasserstand in den Stauseen sehr niedrig ist, hat die Regierung die Wasserkraftproduktion an mehreren Talsperren verboten. Auch im Nachbarland Spanien sind die Stauseen kaum gefüllt. Was Abhilfe schaffen könnte, sehen Kommentatoren unterschiedlich.

Die EU-Kommission hat ihre neue Taxonomie für nachhaltige Investitionen präsentiert. Wie erwartet gelten auch Erdgas und Atomkraft ab 2023 unter Auflagen als grüne Energien. Österreich und Luxemburg haben Klagen angekündigt, auch weitere EU-Staaten lehnen die Entscheidung offen ab. Eine Mehrheit des EU-Parlaments oder ein Veto von mindestens 20 Mitgliedsstaaten könnte die Entscheidung noch kippen. Europas Presse ist gespalten.

Prag und Warschau haben den langen Streit über die an der gemeinsamen Grenze im Dreiländereck mit Deutschland liegende polnische Kohlegrube Turów mit einem Vergleich beigelegt. Tschechien war schon vom EuGH in seiner Ansicht bestätigt worden, dass Turów Umweltschäden verursache. Die Grube darf nun unter Auflagen weiter arbeiten. Polen zahlt eine Entschädigung und Tschechien zieht dafür seine Klage bei der EU zurück.

30 Millionen Elektro-Autos soll es bis zum Jahr 2030 auf den Straßen der EU geben, um klimaschädliche CO2-Emissionen durch Verbrennungsmotoren zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es in vielen Mitgliedsstaaten Kaufprämien und Steuererleichterungen für E-Autos sowie Förderungen für Ladesäulen. Ein Blick in die Kommentarspalten verrät, dass die Praxis mal wieder komplizierter ist als die Theorie.

Investitionen in Atom- und Gaskraftwerke sollen als klimafreundlich eingestuft werden. Das sieht ein Entwurf vor, den die EU-Kommission den Mitgliedsstaaten vorgelegt hat. Der Vorschlag gilt als Kompromisslösung, der insbesondere Frankreich in Sachen Kernenergie und Deutschland im Bereich Erdgas Zugeständnisse macht. Europas Presse schwankt zwischen Zustimmung und Kritik.

Schon den zweiten Samstag in Folge haben Zehntausende Serben trotz mitunter heftiger Gewalt gegen sie mit landesweiten Straßenblockaden gegen ein von Präsident Vučić geplantes Gesetz demonstriert. Es erleichtert die Enteignung von Privatland bei großen Infrastrukturprojekten und würde dem Konzern Rio Tinto ermöglichen, auf die riesigen Lithium-Vorkommen nahe der Stadt Loznica zuzugreifen.

Das EU-Parlament hat grünes Licht für die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) gegeben. Nach jahrelangem Streit stimmte eine große Mehrheit für einen Kompromiss zwischen den 27 Mitgliedstaaten und der Kommission. Die Reform sieht unter anderem vor, dass bei Direktsubventionen ein Viertel des Geldes an Umweltauflagen geknüpft ist. Europas Presse findet die Beschlüsse teils nicht ausreichend, teils nicht zumutbar.

In den letzten Stunden der Weltklimakonferenz in Glasgow wird noch eifrig um Formulierungen der Abschlusserklärung gerungen. So geht es um die Beschleunigung des Kohleausstiegs und die bedeutende Frage, bis wann die klimaschädlichen Emissionen auf netto Null sinken müssen. Doch auch am Rande der ganz großen Beschlüsse entdecken Europas Medien einige wichtige Fortschritte.

In Glasgow läuft die zweite Woche des Klimagipfels: die Zeit, in der die Absichtserklärungen der Politprominenz konkret ausgestaltet werden müssen, damit sie Wirkung entfalten können. Am Samstag hatten noch rund Hunderttausend Menschen demonstriert, die von den bisherigen Ergebnissen frustriert sind. Auch die Presse bleibt skeptisch.

Zehn EU-Länder fordern von Brüssel, der Kernenergie in der EU-Taxonomie für nachhaltige Finanzen ein "grünes Label" zu verleihen. Darunter sind Staaten wie Frankreich, die schon lange auf Atomkraft setzen, aber auch Länder wie Polen, die erst jetzt Kernkraftwerke bauen wollen. Die Taxonomie gilt als wichtige Orientierung für nachhaltige Investitionen. Kommentatoren sind gespalten.

China und Russland sind der 26. Weltklimakonferenz in Glasgow ferngeblieben. Indien verkündete, erst 2070 Klimaneutralität erreichen zu können. Von den Folgen des Klimawandels sind oft eher Länder betroffen, die historisch gesehen für weniger Emissionen verantwortlich sind. Von der grünen Wende profitieren können hingegen eher die Industrienationen und globalen Unternehmen. Gegensätze, die Europas Presse umtreiben.

Man wisse nicht, was die Ursachen des Klimawandels seien, hatte Wladimir Putin noch 2019 laviert. Mittlerweile hat der Kreml seine diffuse Position aufgegeben und will Russland bis 2060 klimaneutral machen. Kommentatoren diskutieren, wie realistisch das ist, was zu diesem Sinneswandel geführt hat und wie ernst Moskau ihn meint.

Zum Auftakt der 26. Weltklimakonferenz in Glasgow waren von den Staats- und Regierungsschefs vor allem eindringliche Appelle zu hören. Die USA versprachen, ihre Klimaziele einzuhalten. Deutschland sprach sich für eine globale CO2-Bepreisung aus. Indien gab an, bis 2070 klimaneutral werden zu wollen. Für Europas Presse ist klar, dass die Zeit für Absichtserklärungen nun abgelaufen ist.

Steigende Energiepreise bei gleichzeitiger Notwendigkeit, die Emissionen zu senken, rücken nicht nur in Frankreich die Atomkraft wieder in den Fokus. Ob Kernkraftwerke angesichts der neuen Bedingungen als nachhaltig einzustufen sind, beschäftigt Europas Kommentatoren.

Emmanuel Macron hat in einer Rede skizziert, wie er Frankreich bis 2030 grüner und digitaler machen will. Dabei bekannte er sich zu weiteren Investitionen in die Atomkraft und nannte diese einen Glücksfall für die Erreichung der Klimaziele. Doch es geht auch ums Geschäft: Kurz nach Macrons Bekenntnis legte der staatliche Energieversorger EDF Polen ein Angebot für den Bau von vier bis sechs Kernreaktoren vor.

Die 76. Generalversammlung der Vereinten Nationen dauert noch bis Freitag, aber das beherrschende Thema steht schon fest: Der Kampf fürs Klima. Generalsekretär Guterres mahnte am Dienstag, die Welt stehe am Abgrund - dann folgten die Ankündigungen: China will keine Kohlekraftwerke mehr im Ausland bauen und die Türkei dem Pariser Abkommen beitreten. Alles zu begrüßen, aber zu wenig, meinen Kommentatoren.

Der Weltklimarat der UN hat am Montag seinen neuen Bericht vorgelegt. Demnach ist die aktuelle Erderwärmung zweifelsfrei menschengemacht und schreitet schneller voran als befürchtet. Einige Folgen seien auch bei einer drastischen Reduktion der Emissionen unumkehrbar, darunter vermehrte Hitze, Dürren und ein Anstieg des Meeresspiegels. Noch hätten es die Menschen aber in der Hand, das Schlimmste zu verhindern.

In Frankreich hat der Staatsrat den Staat wegen unzureichender Bekämpfung der Luftverschmutzung im ersten Halbjahr 2021 zu einer Strafe in Höhe von 10 Millionen Euro verurteilt. Obwohl sie seit über zehn Jahren gelten, werden die Feinstaubhöchstwerte in mehreren Städten weiterhin überschritten. Geklagt hatten mehrere Umweltschutzorganisationen. Doch Kommentatoren streiten darüber, inwiefern die Justiz Umweltpolitik mitgestalten sollte.

In Griechenland, der Türkei und Italien kämpfen die Menschen weiter gegen unzählige unkontrollierte Waldbrände. Immer wieder müssen Orte evakuiert werden, einige der wertvollsten Waldbestände und landwirtschaftlichen Nutzflächen im Mittelmeerraum wurden zerstört. Entspannung ist nicht in Sicht, denn die nächste Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad steht bereits bevor.

Seit zwei Jahrzehnten kämpft die Anwohner-Initiative "Rettet Roșia Montană" gegen das Bergbauunternehmen Gabriel Resources, das das örtliche Goldvorkommen von rund 300 Tonnen - das größte Europas - abbauen will und dazu auch Umsiedlungen vorantreibt. Nun hat die Unesco entschieden, die alten römischen Bergbaustollen in Roșia Montană auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes der Menschheit zu setzen.

Mehr als 190 Menschen starben bei den verheerenden Überschwemmungen in Deutschland und Belgien, die Niederlande kamen vergleichsweise glimpflich davon. Nun beginnt das große Aufräumen, vielerorts kehren Evakuierte in ihre Häuser zurück, andere verloren ihr ganzes Hab und Gut. Europas Presse debattiert Lücken im Katastrophenschutz und wie sich Europa angesichts des Klimawandels besser vorbereiten kann.

An der kanadischen Pazifikküste, bisher nicht für hohe Temperaturen bekannt, stieg das Thermometer vergangene Woche auf bis zu 49,6 Grad. Auch diese Woche werden bis zu 40 Grad erwartet. Mehrere hundert Menschen starben infolge der Hitze, über 100 Waldbrände toben, auch im Nordwesten der USA. Kommentatoren diskutieren, ob das Ereignis die Einstellung von Politik und Skeptikern zum Klimawandel verändern kann.

Die EU hat sich nach langen Verhandlungen auf eine Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) geeinigt und will Fördermittel stärker nach sozialen und ökologischen Kriterien vergeben. Direkt-Subventionen, die den größten Teil des Budgets ausmachen, sollen zumindest teilweise an Auflagen gebunden sein. Europas Presse ist völlig unbeeindruckt.

Tote, Verletzte und schwere Verwüstungen hat ein für Europa ungewöhnlich heftiger Tornado im Südosten Tschechiens hinterlassen. Seine Windgeschwindigkeiten werden auf 300 bis 400 Kilometer pro Stunde geschätzt, Tausende stehen vor den Trümmern ihrer Existenz.

Estlands Regierung will dem staatlichen Energieunternehmen 10 Millionen Euro Zuschuss über zwei Jahre zahlen, um in alten Kraftwerken Holz zu verbrennen. Ziel: die Energiekosten im strukturschwachen Nordosten des Landes niedrig halten. Estland ist sehr waldreich, doch seit Tallinn 2015 Kahlschlag auch in Naturschutzgebieten erlaubte, schrumpfen die Flächen. Die Landespresse schüttelt den Kopf.

Das Marmarameer wird seit Wochen von Schichten aus Algenschleim bedeckt, der auf Englisch "Meeresrotze" und auf Türkisch "Meeresspeichel" genannt wird. Aus der Luft sieht man gigantische weiße Teppiche auf dem Wasser. Naturschützer, Fischer und Politiker sind alarmiert. Türkische Medien beklagen die ursächlichen Missstände und davon unbekümmerte Regierungspläne.

In den Niederlanden haben Umweltschützer vor Gericht einen wichtigen Sieg errungen: Das Energieunternehmen Shell, das seinen Hauptsitz in Den Haag hat, muss seinen CO2-Ausstoß bis 2030 um 45 Prozent im Vergleich zu 2019 reduzieren. Damit wurde erstmals einem Konzern ein Klimaziel verordnet. Shell will in Berufung gehen.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat am Freitag eine einstweilige Anordnung verfügt, wonach Polen den Braunkohleabbau in Turów sofort einstellen muss. Geklagt hatte Tschechien, da auch jenseits der nahen Grenze der Grundwasserspiegel sinkt. Was bedeutet der Streit für Polen, aber auch für das polnisch-tschechische Verhältnis?

Die Schweizer Stimmbevölkerung entscheidet am 13. Juni über drei umweltpolitische Vorlagen, die kontrovers diskutiert werden. Mit dem CO2-Gesetz soll der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 im Vergleich zu 1990 halbiert werden. Zwei Volksinitiativen widmen sich dem Thema Pestizide. Die erste will Subventionen an Landwirte an den Schutz des Trinkwassers knüpfen, die zweite synthetische Pestizide ganz verbieten.

In vielen Ländern Europas werden derzeit neue Gesetze diskutiert, die Emissionen reduzieren und so dem Klimawandel entgegentreten sollen. Dabei geht es auch in den Kommentarspalten immer wieder um die Frage, wieviel Verzicht auf alltäglichen Komfort zur Rettung des Klimas tatsächlich notwendig ist - und wie sich Umweltschutz und wachstumsorientierte Wirtschaft kombinieren lassen.

Die USA wollen bis 2030 nur noch halb so viel Treibhausgase ausstoßen wie 2005. Das verkündete Präsident Biden während des von ihm initiierten Klimagipfels und rief die wichtigsten Industriestaaten auf, das Problem gemeinsam zu lösen. Auch der Staatschef des größten CO2-Verursachers China, Xi, bekannte sich zu einer Senkung des Ausstoßes, jedoch erst ab 2030. So reagiert Europas Presse.

Zum Tag der Erde am 22. April warten dieses Jahr mehrere weltpolitische Schwergewichte mit ambitionierten Ankündigungen auf. Bis 2030 will die EU beim CO2-Ausstoß nun 55 Prozent statt 40 Prozent gegenüber 1990 einsparen, und US-Präsident Biden hat 40 Staats- und Regierungschefs zu einem Klimagipfel eingeladen, um mit globalen Emissionszielen nachzulegen. Für Europas Presse braucht es aber noch mehr.

Der Green Deal soll das Kernstück des Corona-Aufbaupakets der EU bilden. Die Kommission setzt dazu auch auf die Initiative „Neues europäisches Bauhaus“. Sie soll Design, Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit und Investitionen kombinieren. Die Gespräche über das EU-Klimagesetz, das noch dieses Frühjahr verabschiedet werden soll, stocken indes. In den Kommentarspalten ist Unruhe angesichts dieser Konstellation zu erkennen.

Am 12. Dezember 2015 endete die Pariser Klimakonferenz der Uno (COP21). Der zentrale Beschluss: Die globale Erwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit soll auf deutlich unter 2 Grad Celsius eingedämmt werden. Was damals als Durchbruch in der Klimapolitik gefeiert wurde, hat bisher nicht für eine entscheidende Wende gesorgt, zeigen sich Kommentatoren ernüchtert. Einige sehen aber auch Hoffnungsschimmer.

Die EU-Staaten haben sich am Mittwoch auf eine Reform ihrer Agrarpolitik geeinigt. So sollen 20 Prozent der Fördergelder künftig nur fließen, wenn Bauern an Umweltprogrammen teilnehmen. Das bisherige System richtet sich vor allem nach der bewirtschafteten Fläche und wird für den Rückgang von Kleinbetrieben und Artenvielfalt mitschuldig gemacht. Beobachter sind skeptisch, ob dieser Kompromiss eine Wende bringt.

Neben Präsident Macrons Niederlage stach bei den französischen Kommunalwahlen Ende Juni vor allem das Glanzresultat der Grünen hervor. Zuvor hatte ein Bürgerkonvent Klimaschutzmaßnahmen erarbeitet. Auch in anderen Ländern Europas fanden umweltfreundliche Ansätze wie breitere Fahrradwege in der Pandemie ein positives Echo. Ist die Zeit gekommen, da grüne Ideen handfeste Politik werden?

Die Mitglieder des französischen Bürgerkonvents haben der Regierung ihre Empfehlungen vorgelegt. Über zwei der insgesamt 149 Maßnahmen will der Konvent zudem das Volk abstimmen lassen: die Aufnahme des Umweltschutzes in die Verfassung und die Einführung des Ökozids als Straftatbestand. Zu viel oder zu wenig direkte Demokratie?

Das oberste Umweltgericht in Schweden hat am Montag dem Unternehmen Preem, größter Mineralölkonzern des Landes, erlaubt, seine Raffinerie im westschwedischen Lysekil bedeutend auszubauen. Es wird damit gerechnet, dass die sozialdemokratisch geführte Regierung das Vorhaben absegnen wird – trotz der Bedenken des Juniorpartners Umweltpartei. Schwedens Presse missfällt dies.

Weltweit leiden Menschen unter dem Coronavirus und den damit verbundenen Beschränkungen. Für das Klima dagegen ist der Lockdown positiv: So ist die Stickoxidbelastung in südeuropäischen Großstädten wie Madrid oder Mailand um rund die Hälfte zurückgegangen – der Unterschied ist selbst aus dem All sichtbar. Kommentatoren diskutieren, ob die Pandemie nachhaltig positive Auswirkungen auf die Umwelt hat.

Weil die Winter immer wärmer werden, liegt immer seltener echter Schnee in den Alpen. Für große Skirennen müssen Pisten aufwändig beschneit werden - um sie herum liegen braune, schneelose Flächen. Ob der Skisport in Zeiten des Klimawandels der Vergangenheit angehört und gar verboten werden sollte, darüber ist im Skifahrerland Schweiz eine Debatte entbrannt.

Die Buschbrände in Australien haben seit Oktober mindestens 27 Menschen und laut Schätzungen mehr als eine Milliarde Tiere das Leben gekostet. Premier Scott Morrison, der die Kohleindustrie bisher kategorisch verteidigt hatte, will nun doch CO2-senkende Maßnahmen einführen. Kommentatoren diskutieren, wie solche Katastrophen zukünftig verhindert werden können und welchen Einfluss Europa dabei ausüben kann.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat ein Maßnahmenpaket vorgelegt, um Europa bis 2050 'klimaneutral' zu machen. Eine Billion Euro will sich die Union den 'Green Deal' bis 2030 kosten lassen, zu dem auch eine CO2-Steuer auf Importe gehört, die nicht gemäß den EU-Klimastandards produziert wurden. In Nord-, Ost-, und Mitteleuropa bangen Kommentatoren aus unterschiedlichen Gründen.

EU-Kommission und Mitgliedsstaaten sollen künftig alle Entscheidungen hinsichtlich ihrer Folgen auf Klima und Umwelt überprüfen: Das besagt der "Klimanotstand", den das EU-Parlament am Donnerstag mit großer Mehrheit ausgerufen hat. Ähnliche Beschlüsse hatten zuvor bereits einzelne Städte und Staaten gefasst. Journalisten zeigen sich wenig beeindruckt von dem Beschluss.

Kurz vor dem UN-Klimagipfel in Madrid schlägt ein neuer UN-Bericht Alarm: Die Ziele des Pariser Klimaabkommens sind nur zu erreichen, wenn in den kommenden zehn Jahren jeweils sieben Prozent Treibhausgasemissionen eingespart werden. Bisher würde keiner der nationalen Klimapläne das schaffen, weltweit werden im Gegenteil immer mehr Treibhausgase ausgestoßen. Kommentatoren fordern Nägel mit Köpfen.

Auf der UN-Klimakonferenz in New York wirft Greta Thunberg den Staats- und Regierungschefs vor, die junge Generation im Stich zu lassen. "Alles, woran Ihr denken könnt, sind Geld und Märchen von ewigem Wachstum", so die 16-Jährige. Kommentatoren beschäftigen sich mit der Symbolik, die von Greta Thunberg ausgeht.

Der US-amerikanische Autor Jonathan Franzen hat einen vielbeachteten Essay zum Klimawandel vorgelegt. Darin fordert er die Menschheit auf, sich auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten, der nicht mehr zu verhindern sei. Nicht alle Kommentatoren sind mit diesem Ansatz einverstanden.

Laut der Bewegung Fridays for Future haben sich vergangenen Freitag mehr als vier Millionen Menschen in über 160 Ländern am Klimastreik beteiligt. Sie forderten die Politik auf, die im Pariser Klimaabkommen beschlossenen Ziele einzuhalten. Greta Thunberg demonstrierte in New York mit, wo ab dem heutigen Montag der UN-Klimagipfel stattfindet. Können die Protestler etwas ändern?

Angesichts der seit Jahren heftigsten Feuer im Amazonas-Gebiet hat Brasiliens Regierung die Brandrodung in der Trockenzeit verboten. Zuvor hatten die G7-Staaten finanzielle Unterstützung zum Löschen der Waldbrände angeboten. Bolsonaro will diese Hilfe nur annehmen, wenn Macron sich entschuldigt. Der hatte ihm vorgeworfen, bei Zusagen zum Umweltschutz gelogen zu haben.

Bukarests Oberbürgermeisterin Gabriela Firea will die Luftverschmutzung durch den Autoverkehr in der Stadt eindämmen. Dazu soll unter anderem eine Abgabe auf alle Fahrzeuge erhoben werden, die durch Bukarest fahren - Anwohner der Großstadt und des näheren Umkreises sind allerdings ausgenommen. Die rumänische Presse ist geteilter Meinung.

Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat im südenglischen Plymouth ihre Atlantiküberquerung begonnen. Innerhalb von etwa zwei Wochen soll die Yacht New York erreichen, wo Thunberg im September am UN-Klimagipfel teilnehmen wird. Zunehmend kritisieren Kommentatoren das Spektakel um die 16-Jährige und verweisen auf dessen Nutznießer.

In diesem Sommer wurde im Amazonas-Gebiet fast viermal so viel Fläche gerodet wie in den Vorjahren, das zeigen Satellitenbilder. Der Regenwald erzeugt ein Fünftel des weltweit verfügbaren Sauerstoffs und gilt damit als 'Lunge der Erde'. 60 Prozent des Waldes befinden sich in Brasilien - wo Präsident Jair Bolsonaro die Abholzung vorantreibt. In Europas Presse führt dies zu eindringlichen Appellen.

Der Weltklimarat warnt in seinem neuen Bericht vor Lebensmittelknappheit durch die Klimaerwärmung. Er drängt auf eine Kehrtwende in der Landnutzung, vor allem in Agrar- und Forstwirtschaft. Der alarmierende Bericht lässt Kommentatoren überlegen, wie Europa Hindernisse im Kampf gegen den Klimawandel überwinden kann.

Agrarexperten von SPD und Grünen sowie der Deutsche Tierschutzbund haben eine höhere Mehrwertsteuer auf Fleischprodukte gefordert. Momentan liegt diese in Deutschland bei sieben Prozent. Unter anderem die Parteispitzen und die Bundeslandwirtschaftsministerin erteilten dem Vorstoß eine Absage. Doch in Europas Medien ist die Debatte längst entfacht.

Frankreich führt ab kommendem Jahr eine Steuer auf Flüge ein. Die Abgabe soll zwischen 1,50 Euro und 18 Euro auf den Ticketpreis betragen, je nach Länge der Strecke. Auch die EU-Kommission prüft derzeit offenbar unterschiedliche Wege, den Flugsektor höher zu besteuern, darunter auch über eine Kerosinabgabe. Nicht alle Beobachter sind überzeugt, dass das der richtige Weg ist.

In Paris wurden am Donnerstag alle Hitzerekorde gebrochen, auch in vielen anderen europäischen Städten war es der heißeste Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Die Presse diskutiert, ob wir unseren Blick auf Klimaaktivisten und unbequemen Klimaschutz im Alltag verändern sollten.

Die Staats- und Regierungschefs haben sich nicht auf das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 geeinigt, weil Polen, Tschechien, Ungarn und Estland den Beschluss blockierten. Lediglich in einer Fußnote steht nun, dass "eine große Anzahl von Staaten" dieses Ziel erreichen wolle. Kommentatoren sind empört und glauben, dass das letzte Wort in dieser Sache noch nicht gesprochen ist.

Finnland will ernst machen mit dem Klimaschutz und bis 2035 seine Emissionen auf Null senken. Konkrete Maßnahmen nennt die Regierung nicht - ein britischer Gesetzesvorstoß hingegen schon: Vom Ausbau der Erneuerbaren über Aufforstung bis hin zur Ernährungsumstellung reicht der Katalog, der Großbritannien bis 2050 CO2-neutral machen soll. Was muss außerdem getan werden?

Rund eine Million Pflanzen- und Tierarten sind vom Aussterben bedroht. Mit dieser Zahl hat der Weltbiodiversitätsrat am Montag in Paris die Dringlichkeit seines ersten globalen Berichts unterstrichen. Der Mensch gefährde seine Lebensgrundlage, warnte der Vorsitzende der UN-Organisation, Robert Watson. Kommentatoren glauben zu wissen, was zu tun ist - nur nicht wie.

Ein australisches Forscherteam hat 73 Studien zum Artensterben aus der gesamten Welt ausgewertet und kommt zu einem dramatischen Ergebnis: Fast die Hälfte aller Insektenarten geht in rasantem Tempo zurück, so dass in hundert Jahren alle Insekten ausgestorben sein könnten. Wichtigste Ursachen sehen die Wissenschaftler in der intensiven Landwirtschaft und Urbanisierung. Was muss nun getan werden?

Die Klimaschutz-Bewegung Fridays for Future steuert für den heutigen Freitag eine Rekordkundgebung an. In über 1.000 Orten in fast 100 Ländern wollen junge Menschen auf die Straßen gehen, um die Politik zum Handeln gegen den Klimawandel zu drängen. Von Europas Kommentatoren kommen Lob und Ansporn – aber auch ein paar kritische Fragen.

Bereits im alten Jahr hat Österreichs Regierung ein Verbot von Kunststofftüten beschlossen. Nun wird mit dem Handel über die Umsetzung gesprochen. Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) will einen "Schlussstrich gegen die Plastikvermüllung" ziehen. Alleine mit dem Plastiksackerlverbot sollen 5.000 bis 7.000 Tonnen Müll eingespart werden. Doch Kommentatoren zweifeln an der Wirksamkeit des Verbots.

Die EU hat sich auf ein Gesetz geeinigt, das Einwegplastik ab voraussichtlich 2021 verbietet. Die Unterhändler von EU-Kommission, EU-Parlament und dem Rat der Mitgliedsstaaten verständigten sich auf die Details, mit deren Hilfe Wattestäbchen, Einmalgeschirr oder Trinkhalme verbannt werden sollen. Für Kommentatoren ist das Gesetz ein Fortschritt.

Die EU hat beschlossen, die Grenzwerte für Neuwagen beim CO2-Ausstoß bis 2030 erneut deutlich zu verschärfen. Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß neuer Autos um 37,5 Prozent im Vergleich zu 2021 sinken. Die Autoindustrie kritisierte die neuen Vorgaben. Kommentatoren sehen das Jammern der Hersteller als übliche Lobbyarbeit, fordern aber auch mehr finanzielle Anreize für den Kauf klimafreundlicher Fahrzeuge.

Die Staatengemeinschaft hat sich auf dem UN-Gipfel in Kattowitz auf ein gemeinsames Regelwerk für Klimaschutz geeinigt. Es legt fest, wie die Staaten ihre Emissionen reduzieren und dies gegenseitig überprüfen. Damit wollen sie die vor drei Jahren im Pariser Klimaabkommen beschlossenen Ziele erreichen. Macht die Welt jetzt Ernst mit dem Klimaschutz?

197 Staaten verhandeln derzeit auf der Weltklimakonferenz im polnischen Katowice darüber, wie sie den Klimawandel stoppen können. Doch die Zeit wird immer knapper. Laut Schätzungen des Global Carbon Project wird 2018 weltweit 2,7 Prozent mehr CO2 ausgestoßen als 2017 - das ist der größte Anstieg seit sieben Jahren. Welche Hürden müssen im Kampf gegen den Klimawandel überwunden werden?

Die neue Klimastrategie der EU-Kommission soll die EU bis 2050 klimaneutral machen, vor allem durch eine Abkehr von Öl, Kohle und Gas. Während einige Medien vor dem Klimagipfel in Katowice darauf pochen, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten sich noch stärker engagieren, setzen andere auf die umweltpolitische Läuterung des Menschen.

Eine Petition zur Abschaffung einer besonderen Steuer für Dieselfahrzeuge, hat in Finnland binnen 24 Stunden die erforderliche Anzahl von 50.000 Unterschriften überschritten. Nun muss sich das Parlament mit dem Bürgerbegehren beschäftigen. Hintergrund ist der Anstieg des Preises für Diesel, der an vielen Tankstellen bereits mindestens soviel wie Benzin kostet. Finnische Kommentatoren heben die Vorteile des Diesel-Kraftstoffs hervor.

Um den Klimawandel zu bremsen und Schadstoffemissionen einzudämmen, will die spanische Regierung den Verkauf von Fahrzeugen mit Diesel-, Benzin- oder Erdgasmotor ab 2040 verbieten. Ab 2050 sollen sie in Spanien nicht mehr fahren dürfen. Ist das Ziel zu hoch gesteckt?

Das EU-Parlament hat am Mittwoch für ein Verbot von Einwegartikeln aus Kunststoff gestimmt. Zuvor hatten Forscher Plastikpartikel in menschlichem Stuhl nachgewiesen. Sie gehen davon aus, dass es auf der Erde keine plastikfreien Bereiche mehr gibt. Doch nicht alle Kommentatoren sind überzeugt, dass der Beschluss der EU-Abgeordneten dieses Problem löst.

Die EU-Umweltminister haben sich auf einen Kompromiss bei den Grenzwerten für den CO2-Ausstoß von Neuwagen geeinigt. Er soll bis 2030 um 35 Prozent im Vergleich zu 2021 sinken. Das EU-Parlament hatte zuvor eine Verringerung um 40 Prozent verlangt, die deutsche Regierung beharrte auf 30 Prozent. Während der Kompromiss einigen Journalisten nicht weit genug geht, fragen andere nach der Umsetzbarkeit.

Der Weltklimarat IPCC warnt, dass sich die Erde schneller erwärmt und mit gravierenderen Folgen, als bisher angenommen. Es sei jedoch "technisch und wirtschaftlich möglich", das Ziel einer Erwärmung von 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter einzuhalten. Kommentatoren loten aus, was dafür getan werden muss.

Mit neuen Grenzwerten sagt das EU-Parlament dem CO2-Ausstoß im Verkehr den Kampf an. Neuwagen sollen im Jahr 2030 im Schnitt 40 Prozent weniger CO2 ausstoßen dürfen als im Jahr 2021. Nun stehen Verhandlungen mit EU-Kommission und Mitgliedsländern an. Gefährdet der Beschluss des Parlaments Europas Autoindustrie?

Frankreichs Umweltminister Nicolas Hulot hat am Dienstag im Radiosender France Inter seinen Rücktritt angekündigt. Er habe sich innerhalb der Regierung mit seinem Kampf für die Umwelt völlig allein gefühlt, begründete der frühere Umweltaktivist seine Entscheidung. Viele Kommentatoren finden das nachvollziehbar.

In Estland schlagen Imker Alarm, weil seit der vergangenen Woche Millionen von Bienen gestorben sind. Behördliche Untersuchungen im ersten Fall des Bienensterbens ergaben, dass sie durch ein Pflanzenschutzmittel auf einem Rapsfeld vergiftet wurden. Die estnische Presse zeigt sich betroffen und thematisiert auch die Entfremdung des modernen Menschen von der Natur.

Mit dem One Planet Summit hat sich Frankreichs Präsident Macron für mehr Klima-Engagement stark gemacht. Um die vor zwei Jahren in Paris beschlossenen Klimaziele zu erreichen, seien zusätzliche Anstrengungen nötig, appellierte Macron an die anwesenden Staatschefs, privaten und institutionellen Investoren. Europas Presse ist seinem Vorhaben gegenüber so kritisch wie angetan.

Nicht erst die Dieselskandale und drohende Fahrverbote in mehreren Städten lassen europaweit den Druck anwachsen, einen Plan gegen Luftverschmutzung und für saubere Mobilität zu finden. Wie das gelingen kann, loten Europas Kommentatoren aus.

Der tropische Super-Wirbelsturm Irma hat in der Karibik und in Florida schwere Schäden verursacht. Mindestens 61 Menschen kamen ums Leben. Kommentatoren kritisieren, dass der von Menschen gemachte Klimawandel noch immer ignoriert wird, und dass einige Politiker den Hurrikan-Opfern große Versprechungen machen.

Die EU-Staaten ringen um eine Neuzulassung für den Unkrautvernichter Glyphosat, der im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Die Zeit drängt, denn dessen Zulassung läuft am 15. Dezember aus. Kommentatoren mahnen, den Verbraucherschutz ernst zu nehmen und offen über Vor- und Nachteile eines Verbots zu debattieren.

Die EU-Kommission hat einen Kompromissvorschlag zu CO2-Reduktionsregeln für Autobauer vorgelegt: Eine verbindliche Quote für E-Autos ist vom Tisch, stattdessen sollen die Kohlendioxidemissionen von Neuwagen bis 2030 um 30 Prozent gesenkt werden. Laut Medien hatten die Autolobby und die Bundesregierung in den vergangenen Tagen massiv auf die EU-Kommissare eingewirkt, um die Regeln zu entschärfen. Kommentatoren sind empört.

In Bonn geht am heutigen Freitag die Weltklimakonferenz von rund 200 Staaten zu Ende. Streit gab es zuletzt unter anderem darum, wie die Industrieländer künftig ärmere Staaten unterstützen sollen. Die mangelnde Solidarität der reichen Länder kritisieren Kommentatoren scharf und diskutieren kontrovers die Initiative einiger Länder zum Kohleausstieg.

Das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat darf in der EU weitere fünf Jahre auf die Äcker gesprüht werden. Dafür votierten am Montag 18 von 28 Ländern - wobei Deutschland das Zünglein an der Waage war. Bislang hatte sich Berlin bei dem Thema enthalten. Während einige Journalisten erzürnt darüber sind, wie die Entscheidung zustande kam, warnen andere davor, den Unkrautvernichter zu verteufeln.

Plastikmüll-Teppiche in den Ozeanen und das seit Jahresbeginn in China geltende Importverbot von Abfall bewegen die EU-Kommission zum Handeln: Sie bringt eine Plastiksteuer ins Gespräch, um den allgegenwärtigen Kunststoff zurückzudrängen. Doch nicht für alle Kommentatoren ist das die richtige Lösung.

In immer mehr europäischen Ländern werden Stimmen laut, Mikroplastik aus Kosmetikartikeln zu verbannen. Finnische Medien erkennen in einem generellen Verbot nicht nur ökologische und gesundheitliche Vorteile sondern auch Chancen für die Wirtschaft.

Frankreichs neuer Umweltminister Hulot will den Verkauf von Autos mit Diesel- und Benzinverbrauch bis 2040 einstellen. So soll das Land seine Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen erfüllen. Die Medien diskutieren, wie dieses Ziel erreicht werden kann.

Drei Insektizide dürfen künftig europaweit nicht mehr im Freilandanbau verwendet werden. Die EU-Mitgliedstaaten stimmten mehrheitlich für das Verbot der Neonikotinoide, die neben anderen Faktoren für das Bienensterben verantwortlich gemacht werden. Sind Bienen damit ausreichend geschützt?

Die EU-Kommission will den Kampf gegen den Plastikmüll aufnehmen. Verboten werden sollen Wegwerf-Produkte wie Geschirr, Strohhalme und Wattestäbchen, für die es Alternativen aus anderen Materialien gibt. Hersteller von Plastikprodukten sollen für deren Entsorgung zahlen und das Recycling gefördert werden. Der Vorstoß ist richtig, geht aber noch nicht weit genug, ist in der Presse zu lesen.

Wenige Tage nachdem US-Präsident Trump den Ausstieg der USA aus dem Klimaabkommen von Paris verkündete, hat in New York die erste UN-Konferenz zum Schutz der Meere begonnen. Europas Presse blickt auf die Chancen dieser Konferenz, aber auch auf Mängel, die schon das Pariser Abkommen prägten.

In Stockholm will die rot-grüne Regierung ab kommendem Jahr eine gestaffelte Flugsteuer einführen. Eine Urlaubsreise nach Thailand würde dann rund 40 Euro teurer, eine Reise nach London rund acht Euro. Das soll den Anreiz erhöhen, auf klimafreundliche Verkehrsmittel umzusteigen. Schwedens Kommentatoren sind geteilter Meinung.

Ein Land nach dem anderen wirft Diesel- und Benzinmotoren auf den Schrotthaufen der Geschichte: Paris, Madrid, Athen und Helsinki wollen sich bis 2025 davon verabschieden, London plant ein Verbot von deren Produktion ab 2040. In Deutschland hat der Kartellverdacht gegen Autobauer die Debatte weiter angefacht. Doch Kommentatoren halten Verbote aus unterschiedlichen Gründen für unangebracht.

Frankreichs Regierung plant, die Verantwortung von Unternehmen für Gesellschaft und Umwelt gesetzlich festzuschreiben. Damit widmet sie sich einer Idee, die Präsident Macron schon vor einiger Zeit vertrat. Damals sagte er, dass er das Verständnis davon reformieren wolle, was ein Unternehmen ausmacht. Doch könnte ein neues Gesetz das erreichen?

Brüssel macht den Weg frei für die geplante Übernahme von Monsanto durch Bayer. Die Fusion zwischen dem deutschen Agrarchemiekonzern Bayer und seinem US-Konkurrenten Monsanto darf unter Auflagen stattfinden. Das Ok der US-Wettbewerbshüter steht noch aus. Umweltschützer und auch viele Medien reagieren entsetzt.