Finnische Bürger wollen Pelztierzucht verbieten
In Finnland haben innerhalb eines Tages über 50.000 Personen eine sogenannte Bürgerinitiative zur Abschaffung der Pelztierzucht unterzeichnet. Dieses Instrument direkter Demokratie bewirkt, dass die Petition nun im Parlament behandelt werden muss. Kommentatoren diskutieren, ob das ein sinnvoller Vorstoß ist.
Pelz ist unnötig
Für Lapin Kansa hat die Pelzindustrie in Finnland keine Zukunft:
„Die Bürgerinitiative schlägt einen nationalen Plan zum Ausstieg aus der Pelzproduktion mit einer angemessenen Übergangszeit vor. Für diejenigen, die die Pelztierzucht aufgeben, soll eine Unterstützungsregelung eingeführt werden. ... Dieser Vorschlag klingt vernünftig und sollte ernst genommen werden. In jedem Fall wird die Pelzindustrie früher oder später - vorzugsweise früher - aufgeben müssen. … Befürworter der Pelztierzucht weisen gerne darauf hin, dass es auch in der Fleischproduktion ethische Probleme gibt. Das stimmt zwar, macht die Pelzindustrie aber nicht akzeptabler. Außerdem hinkt der Vergleich: Pelz ist unnötig, während Lebensmittel immer gebraucht werden.“
Züchter nicht in Not bringen
Kaleva plädiert für einen langsamen Ausstieg aus der Pelztierzucht:
„Die Ansichten über die Lebensbedingungen für Pelztiere gehen stark auseinander. Dem Verband der Pelztierzüchter zufolge geht es den finnischen Pelztieren gut. … Das Argument, das Ende der Pelztierzucht in Finnland würde bedeuten, dass die Produktion nach China verlagert würde, wo die Bedingungen ungünstiger wären, ist nicht sehr überzeugend. Ein allgemeines Ende der Pelztierzucht ist wahrscheinlicher, wenn Finnland sich in die lange Liste der Länder einreiht, die die Pelztierzucht verboten haben. Das Verbot muss jedoch gerecht umgesetzt werden, mit einer ausreichend langen Übergangszeit. Züchter, die ein legales Gewerbe ausüben, dürfen nicht in Not gebracht werden.“