Stichwahl: Wer wird neuer Präsident Finnlands?
Aus neun Kandidaten, die die Nachfolge des populären Sauli Niinistö als finnisches Staatsoberhaupt antreten wollten, sind nach dem ersten Wahlgang am Sonntag zwei geworden: Ex-Premier Alexander Stubb, der wie Niinistö der konservativen Nationalen Sammlungspartei angehört, und der als Unabhängiger antretende Grüne Pekka Haavisto. Zwei Richtungsentscheidungen sind damit schon gefallen, betonen Kommentatoren.
Liberal gegen liberal - das könnte spannend werden
Ilta-Sanomat sagt ein offenes Rennen voraus:
„Auf den ersten Blick erscheint die Ausgangslage für Alexander Stubb einfacher. ... Der Rückhalt der Sammlungspartei ist stabil, ihre Wähler loyal. Jetzt liegt es an Stubb, die Wähler der anderen bürgerlichen Parteien hinter sich zu versammeln. Auch Pekka Haavisto wird auf die bürgerlichen Wähler zugehen müssen. Vor dem ersten Wahlgang erregte seine Behauptung 'Ich bin kein bisschen rot' viel Aufmerksamkeit. … Aber Haavisto kann es sich auch nicht leisten, seine linken Wähler zu verärgern. Sowohl Stubb als auch Haavisto sind typische Männer der Hauptstadtregion. Beide gelten als Wertliberale. ... In der finnischen Provinz wecken die beiden nicht unbedingt große Begeisterung. Für den Wahlkampf könnte das überraschende Folgen haben.“
Ukraine-Unterstützung gesichert
Beide Kandidaten verfolgen einen harten Kurs in Bezug auf die Gefahr durch Russland, freut sich Ukrajinska Prawda:
„Der Name des neuen finnischen Präsidenten, der das Land bis 2030 regieren soll, wird erst nach der Stichwahl am 11. Februar bekannt. Aber man kann mit Sicherheit sagen: Unabhängig davon, wer gewinnt, wird Finnlands Unterstützung für die Ukraine unverändert stark bleiben. Genauso wie Finnlands Stimme in der EU und in der Nato für eine raschere Stärkung der Verteidigungsfähigkeit und für eine gute Vorbereitung auf alle Szenarien.“