Österreich: Letzte Generation löst sich auf
Der österreichische Ableger der Bewegung Letzte Generation will seine Protestaktionen für Klimaschutz einstellen. "Wir sehen keine Perspektive für Erfolg mehr", erklärte die Gruppe. Kommentatoren debattieren, was die umstrittenen Aktionen wie das Ankleben auf Straßen gebracht haben.
Niemand hat sich dazugesetzt
Für Die Presse ist die Letzte Generation daran gescheitert, die Gesellschaft für ihre Sache einzunehmen:
„Von Anfang an verfolgte die Gruppierung zwei Ziele. Erstens: Möglichst viel Aufmerksamkeit zu generieren. Das hat sie, so viel muss man ihr lassen, mit ihren umstrittenen Methoden erreicht. ... Doch all die Aufmerksamkeit haben sie nicht nutzen können, ihr zweites Ziel zu erreichen: Für ihre Anliegen, eine kritische Masse zu motivieren, die die Politik nicht mehr ignorieren kann. Angelehnt war diese Idee vor allem an die Bürgerrechtsbewegung in den USA, nach dem Motto 'Wenn eine Person im Bus sitzen bleibt (wie einst Rosa Parks), bleiben irgendwann andere auch sitzen'.“
Kontraproduktive Aktionen
Die Letzte Generation leistete den Klimaleugnern Vorschub, meint die Kleine Zeitung:
„Die Gruppierung 'Letzte Generation' mag die immer dringlicher formulierten Warnungen der Wissenschaft auf ihrer Seite haben und mit jeder anderen Form des zivilen Ungehorsams gescheitert sein. Aber das Durchpeitschen der eigenen Position mit der Brechstange (oder in diesem Fall mit Schnellklebstoff) allein funktioniert in einem demokratischen System nicht. ... Am Ende bescherten die Aktivisten mit ihren umstrittenen Aktionen zudem genau jenen ewig Gestrigen Rückenwind, die die Illusion einer Welt propagieren, in der sich nichts ändern muss, damit alles so bleibt, wie es früher einmal war.“