Dänemark: Sexuelle Belästigung unter Schülern
Dänemark wühlen derzeit Berichte über die Begrüßungsrituale an einigen Gymnasien auf. 15- und 16-jährige Mädchen, die in die Oberstufe eintreten, werden als Kellnerinnen für ein Dinner für Schüler der Abgangsklasse ausgesucht. Sie müssen einem Dresscode folgen und zum Beispiel rote Unterwäsche tragen und werden offenbar häufig sexuell belästigt. Dänische Medien sind entsetzt ob dieser Bräuche.
Solche Feste darf kein Schulleiter akzeptieren
Die Schulleiter stehen in der Pflicht, betont Berlingske:
„Leider haben viele Rektoren einen bedauerlichen Mangel an Handlungskraft gegenüber diesen institutionalisierten Erniedrigungen bewiesen. Die Rektorin des Gymnasiums in Rungsted hat die klassische Erklärung abgegeben, dass sie nichts gegen Feste unternehmen kann, die außerhalb der Schule stattfinden. Doch das kann sie sehr wohl. Eine Verordnung von 2017 legt fest, dass Gymnasien gegen das Benehmen von Schülern vorgehen können, wenn es der Unterrichtsatmosphäre und dem Miteinander am Gymnasium schadet - auch wenn das zugrundeliegende Ereignis außerhalb der Schulzeit und außerhalb der Institution stattgefunden hat.“
Jungs müssen lernen, sich zu zügeln
Alles andere als harmlos findet Der Nordschleswiger die Bräuche:
„Was sich ... nach jugendlichen Spielereien anhört, hat einen weitaus ernsteren Hintergrund. Nämlich den Respekt anderen Menschen gegenüber und das Verständnis dafür, dass zum Spaß immer zwei gehören: Absender und Empfänger. Vor allem Frauen müssen sich - so die aktuellen Beispiele - immer noch damit abfinden, dass ihre sexuellen Grenzen unfreiwillig überschritten werden. ... Es geht um den respektvollen Umgang mit Frauen und den müssen junge Männer schon früh verinnerlichen - sonst haben wir aus der metoo-Bewegung nichts gelernt.“