Darf Regisseur Geld für Varoufakis-Film erhalten?
Der Regisseur Costa-Gavras verfilmt derzeit das Buch des griechischen Ex-Finanzministers Varoufakis, in dem dieser das erste halbe Jahr der Syriza-Regierung und die Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern beschreibt. Dass der griechischstämmige Filmemacher, der seit den 1950er Jahren in Frankreich lebt, dafür Subventionen aus Athen erhält, ist unter den Medien des Landes höchst umstritten.
Nur Subventionen locken ihn nach Griechenland
Für Protagon ist es kein Zufall, dass Costa-Gavras diesen Film drehen will:
„Costa-Gavras macht seit 50 Jahren Filme. Erst jetzt ist er nach Griechenland gekommen und ist beleidigt, wie die Medien ihm gegenüberstehen, weil er wegen des Buchs von Varoufakis kommt. ... Im Alter von 86 Jahren, nachdem er so viele wichtige Filme mit internationalem Anklang gedreht hat, macht er jetzt einen Film in Griechenland, weil er per Gesetz Subventionen in Höhe von 630.000 Euro bekommen kann.“
Unnötiges Gift gegen Filmemacher
Die Tageszeitung Kathimerini verteidigt Costa-Gavras:
„Der Vergabeprozess, mit den Filmemacher in Griechenland staatliche Mittel erhalten können, basiert auf Zahlen und Prozenten und nicht auf persönlichen Treffen. Außerdem wird das Drehbuch nicht gelesen. ... Die Abneigung, die einige gegen die Menschen empfinden, die in Costa-Gavras' Film dargestellt werden, hat seine 50-jährige Karriere, die ihm Ehrungen und Auszeichnungen aller Art einbrachte, in den Hintergrund treten lassen. Wir versuchen nicht, Costa-Gavras als einen Heiligen darzustellen. Aber wir sollten gegen die Dämonen der Voreingenommenheit kämpfen, wo immer sie auch herkommen.“