Pistole und Gold: Borissow durch Fotos unter Druck
Aus anonymer Quelle wurden bulgarischen Medien nicht verifizierte Fotos zugespielt, die Premier Bojko Borissow schlafend im Bett zeigen. Auf dem Nachtschrank eine Pistole, in einer Schublade Bündel von 500-Euro-Scheinen und Goldbarren. Borissow beschuldigt nun seine politischen Gegner, ihn bloßstellen zu wollen. Ruhig schlafen dürfte er in nächster Zeit jedenfalls nicht, glauben Kommentatoren.
Überzeugendes Dementi
Vom bulgarischen Dienst der Deutschen Welle erhält Borissow Zuspruch:
„In der Pressekonferenz zeigte der Premierminister, wie man handeln muss, wenn Kompromat auftaucht. … So etwas untergräbt das Vertrauen in die Regierung und erfordert eine schnelle Reaktion, egal ob die Geschichte wahr ist oder nicht - gefolgt von der Bitte um eine rasche Aufklärung des Falls. Aus der Pressekonferenz haben wir erfahren, dass das Foto tatsächlich Borissow zeigt, in seinem Haus in Boyana aufgenommen wurde, und dass jemand in seinem Nachtschrank gewühlt [und die 500 Euro-Scheine und die Goldbarren dort drapiert] hat. Diese Version klingt überzeugend genug. So oder so sehen die 'kompromittierenden' Fotos aus wie ein geschmackloser Einschüchterungsversuch.“
Wenn man sich mit der Mafia einlässt
Duma erkennt in den Fotos den Stil der Mafia:
„Borissow und seine Leute haben über die Jahre so viel Mist gebaut, dass sie die Macht schon vor langer Zeit für immer hätten abgeben müssen. Wir leben jedoch offensichtlich nicht in einem normalen Land und anscheinend glaubt jemand, dass Borissow auf eine andere Art und Weise abdanken sollte, und zwar so, wie es bei der Mafia üblich ist. ... Das Foto vom schlafenden Borissow hat eine völlig eigenständige Botschaft. Und der nervösen und chaotischen Pressekonferenz Borissows nach zu urteilen, hat er diese Botschaft sehr gut verstanden. Er hat Angst, und das nicht ohne Grund. Doch er hätte sich früher überlegen müssen, mit was für Leuten er sich einlässt.“