Gericht stützt Ausbau von London Heathrow
Die umstrittenen Pläne für den Ausbau des Londoner Airports Heathrow haben am Mittwoch Rückenwind erhalten. Der Oberste Gerichtshof hob das Urteil eines Berufungsgerichtes auf, wonach der Bau einer dritten Startbahn dem Pariser Klimaschutzabkommen widerspreche. Der Flughafenbetreiber darf also nun den Antrag stellen. Ob das aber vernünftig ist, darüber streiten die Kommentatoren.
Wir brauchen die bessere Anbindung
Wie wichtig die Expansionspläne gerade in der Zeit nach dem Brexit sind, hebt The Daily Telegraph hervor:
„Der Ausbau des Airports wird die Anbindung Großbritanniens verbessern und Tausende Arbeitsplätze schaffen. Da unsere letzten Bindungen an die EU kurz vor der Auflösung stehen, sollte ein solches, nach außen orientiertes Projekt gefördert werden. Doch das leidige Thema der Londoner Luftfahrtkapazität ist so lange heftig umstritten gewesen, dass es keine Überraschung wäre, wenn Gegner des Projekts weitere Hindernisse errichten, bevor der erste Bulldozer mit der Arbeit beginnen kann.“
Lieber dezentralisieren
Großbritanniens Flughafenkapazitäten sollten lieber an anderer Stelle wachsen, findet The Independent:
„Das Gremium, das die britische Regierung bei der Reduktion von Treibhausgasemissionen berät, verweist darauf, dass es keine Nettoerweiterung von Flughafenkapazitäten geben sollte. ... Heathrow dürfe nur expandieren, wenn es im Gegenzug Beschränkungen in der regionalen Luftfahrt gebe. Gemeint sind damit unter anderem weniger Flüge und die mögliche Schließung regionaler Flughäfen. Das bedeutet, dass der Ausbau von Heathrow im wirtschaftlich höher entwickelten Südosten des Landes die Wachstumsmöglichkeiten in den weniger prosperierenden Regionen reduzieren würde. Das wiederum stünde in krassem Gegensatz zum Ziel der Politik, eben diese Regionen aufzuwerten.“