Schwere Turbulenzen bei Ryanair
Die Billigfluglinie Ryanair hat für die kommenden Wochen über 2.000 Flüge gestrichen. Fehlende Informationen lösten großen Unmut unter den Fluggästen aus. Die Firma erklärte daraufhin die Ausfälle unter anderem mit einer unklaren Urlaubsplanung im Unternehmen. Welche Konsequenzen haben die Vorfälle für die profitable Fluglinie?
Kunden werden weiter auf Ryanair fliegen
Die jüngsten Unannehmlichkeiten werden der Popularität der Billigfluglinie keinen Abbruch tun, ist The Irish Independent überzeugt:
„Natürlich werden die meisten von uns weiter mit Ryanair fliegen. Konkurrenten wie etwa die nationale irische Fluggesellschaft Aer Lingus werden möglicherweise kurzfristig mehr Tickets verkaufen und Sympathien gewinnen. Doch sie sind schlicht nicht imstande, sich langfristig gegen die schiere Größe und die Ressourcen von Ryanair zu behaupten. Uns verbindet eine Hassliebe zu Ryanair. Wir wissen, dass keine andere Fluglinie unseren Horizont in ähnlicher Weise erweitert hat, dass sie günstig und sicher ist und dass ihr Angebot an Flugzielen seinesgleichen sucht. Außerdem können wir den Online-Ticket-Blitzverkäufen einfach nicht widerstehen.“
Fluggäste lassen sich nicht mehr alles bieten
Was Ryanair und andere Fluggesellschaften aus den Problemen der irischen Airline lernen können, erläutert L'Echo:
„Das Zeitalter der Lowcost-Pioniere ist zu Ende. Vorbei die Zeiten, in denen günstige Preise jegliche Exzesse rechtfertigten und in denen die Passagiere es hinnahmen, schlecht behandelt zu werden. … Was sind die Lehren aus dem berechtigten Sturm der Kritik, dem Ryanair derzeit ausgesetzt ist? Der Status der Passagiere hat sich weiterentwickelt: Man kann sie nicht mehr wie Vieh behandeln, sie müssen respektiert werden. Die Fluggesellschaften sollten sich endlich darüber klar werden, dass die sozialen Netzwerke bei schlechter Behandlung der Passagiere heiß laufen und dadurch kostspielige PR-Kampagnen zur Pflege des Markenimages schnell - und vielleicht auch dauerhaft - zerstört werden können.“