Bulgarien rückt der Eurozone näher
Die Euro-Finanzminister haben einen Beitritt Bulgariens zur Bankenunion befürwortet und über eine Aufnahme in den Wechselkursmechanismus II beraten, beides Vorbedingungen zur Euro-Einführung. Einen entsprechenden Antrag hatte Sofia Ende Juni eingereicht, tatsächlich über ihn entschieden wird wohl frühestens in einem Jahr. Bulgariens Presse kann es in Sachen Euro-Mitgliedschaft nicht schnell genug gehen.
Bitte nehmen Sie im Wartezimmer Platz!
Je früher Bulgarien die Anwärterschaft auf die Gemeinschaftswährung erhält, desto besser, meint 24 Chasa:
„Litauen hat mehr als zehn Jahre im sogenannten Wartezimmer verbracht, Lettland knapp neun. Sogar der baltische Tiger Estland musste sieben Jahre warten. Die Erfahrung der baltischen Staaten, die als letzte in die Eurozone aufgenommen wurden, zeigt also, dass der Aufenthalt im Wartezimmer wesentlich länger dauert als die vorgeschriebene Mindestdauer von zwei Jahren. Was bedeutet das für uns? Ganz einfach: Wenn wir mit einem Jahrzehnt Wartezeit rechnen müssen, sollten wir so schnell wie möglich Platz nehmen, damit die Frist anfängt zu laufen.“
Bulgarien ist schon jetzt bereit
Wenn es nach Sega ginge, könnte Bulgarien sofort den Euro einführen, ganz ohne Wartezeit:
„Bulgarien ist das einzige EU-Land außerhalb der Währungsunion, in dem alle im Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union vorgesehenen Bedingungen zur Einführung des Euros bereits erfüllt sind. Es fehlt nur noch die Teilnahme am Wechselkursmechanismus WKM II. Bedauerlicherweise kommen die vielen Spezialisten, die in den verschiedenen Institutionen der EU arbeiten, nicht zu Wort. … Sonst könnten sie darlegen, dass Bulgarien seit 20 Jahren in einem 'currency board' mit einem festen Wechselkurs zum Euro [und davor zur D-Mark] steht. Darum brauchen wir überhaupt keinen WKM II, der lediglich dazu dient, die Wechselkurs-Schwankungen in Ländern, die den Euro einführen wollen, zu beruhigen.“