Erste Festnahmen im Danske-Bank-Skandal
Im Geldwäscheskandal bei der Danske Bank hat die estnische Polizei zehn ehemalige Mitarbeiter festgenommen. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, wissentlich verdächtige Gelder transferiert zu haben. Die ersten Festnahmen in dem Fall lassen estnische Medien jubeln. Sie hoffen aber, dass dies erst der Anfang war.
Estlands Ruf ist wieder hergestellt
Die ersten Festnahmen sind nur ein Etappensieg, meint Eesti Päevaleht:
„Sind diese zehn Mitarbeiter, die meisten von ihnen Kundenberater, die von der Polizei festgenommen wurden, wirklich die einzigen, die von der umfangreichen Geldwäsche wussten und schuldig sind? Davon ist nicht auszugehen, denn die Untersuchung hat gerade erst begonnen. Vielleicht sind bald auch die Bankchefs dran. Dass die Staatsanwaltschaft den Verdacht jetzt erhärten konnte, ist gut, um Estlands Ansehen wieder ein wenig aufzupolieren. Bis es zur Anklage und zu einem Urteil kommt, kann es allerdings noch Jahre dauern. Zum Glück ist Geldwäsche ein Verbrechen, das erst in zehn Jahren verjährt.“
Nicht nur die kleinen Fische bestrafen
Postimees hofft, dass der Danske-Bank-Fall nun restlos aufgeklärt wird:
„Wenn man bedenkt, wie schrecklich langsam die estnischen Politiker, die Finanzkreise und Untersuchungsbehörden zu Beginn des Falls reagiert haben, könnte leicht der Verdacht aufkommen, dass sich hinter ihrer Tatenlosigkeit in Wahrheit etwas anderes verbirgt. Zum Glück kann man jetzt sagen, dass etwas in Bewegung kommt. Das ist den Medien zu verdanken, die das Thema auf der Tagesordnung hielten. ... Das Ausmaß der Geldwäsche bei der Danske Bank sucht auf der Welt seinesgleichen. Das Ziel der Untersuchung muss nun sein, die Wahrheit ans Licht und die Schuldigen vor Gericht zu bringen. Und zwar nicht nur die kleinen Fische, sondern auch die Drahtzieher.“