Gigantischer Hackerangriff in Bulgarien
Unbekannte Hacker haben in Bulgarien beim Finanzamt gespeicherte Daten von Millionen Menschen sowie Firmen gestohlen und an mehrere Medien weitergeleitet. Es ist der größte Fall von Datendiebstahl in der Geschichte Bulgariens. Einige Kommentatoren fordern den Rücktritt der Verantwortlichen. Doch das kann nicht die einzige Konsequenz sein, meinen andere.
Staat mit Klagen überziehen
Die Betroffenen sollten den Staat wegen Verstoßes gegen den Datenschutz verklagen, rät der bulgarische Dienst der Deutschen Welle:
„Wenn wir merken, dass unsere Kreditkarte gestohlen wurde, rufen wir bei der Bank an und lassen sie sperren. Doch was tun wir, wenn die Daten von Millionen Menschen an die Öffentlichkeit gelangen? Bessere IT-Spezialisten mit höheren Gehältern einstellen? Dafür ist es zu spät. Jetzt hilft nur, dass die vom 'IT-Tschernobyl' betroffenen Bürger den Staat hier und jetzt mit Klagen überhäufen. ... Selbst wenn der ein oder andere Minister zurücktritt, was bringt uns das? Wird es dadurch einfacher, die Erniedrigung zu ertragen, dass wir in einem 'gehackten Staat' leben?“
Datendiebstahl bedroht nationale Sicherheit
Der Diebstahl muss Konsequenzen haben, fordert Club Z:
„Das Konvolut enthält Bankdaten, Daten über Glücksspiel, Mehrwertsteuererstattungen, Steuererklärungen, Adressen von Bürgern und Firmen. Die Liste ist lang. Uns allen muss klar sein: Wenn heute das Finanzamt gehackt wird, könnten morgen auch die Ampelanlagen in Sofia dran sein, die Flugverkehrsleitung oder die Sicherheitsabteilungen der Atomkraftwerke. Hier geht es nicht einfach um ein paar Dateien. Unsere nationale Sicherheit ist in Gefahr. ... Es gibt keine schnelle Lösung des Problems, doch als erstes sollte es schnellstens Rücktritte geben - angefangen vom untersten Datenschutzbeauftragten im Finanzamt bis hoch zum Finanzminister.“