Dänemark will Grenzkontrollen zu Schweden
Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen hat die Wiederaufnahme von Grenzkontrollen zwischen Dänemark und Schweden angekündigt. Grund sind mehrere Explosionen, die sich unter anderem vor einer Polizeistation und dem Finanzamt in Kopenhagen ereignet hatten. Die dänische Polizei nahm einen Verdächtigen aus Schweden fest. Kann sich Dänemark so vor Kriminellen aus dem Nachbarland schützen?
Staat knickt vor organisiertem Verbrechen ein
So sorgt man sicher nicht für mehr Sicherheit, schimpft Dagens Nyheter:
„Warum nur Grenzkontrollen zwischen Dänemark und Schweden? Kriminelle und Terroristen bewegen sich ebenfalls zwischen [den schwedischen Städten] Landskrona und Malmö. Die Erhöhung der Sicherheit durch zufällige Grenzkontrollen ist auch eine Chimäre zur Beruhigung besorgter Wähler. Eine bessere Methode wäre, die Polizeiressourcen durch eine Zusammenarbeit mit den Dänen effektiver zu nutzen. ... Die Freizügigkeit für die Öffentlichkeit einzuschränken, bedeutet vor dem organisierten Verbrechen einzuknicken. Warum sollten diejenigen, denen das egal ist, den Standard für alle setzen?“
Gescheiterte Integration in den Fokus rücken
Auch Berlingske hält die Maßnahmen für den falschen Weg:
„Wir wissen mit Sicherheit, dass die Möglichkeit, frei die Grenze zwischen Schweden und Dänemark zu passieren, einen hohen kulturellen, ökonomischen und menschlichen Wert hat. Deshalb müssen wir gut aufpassen, bevor wir eine Kontrolle einführen, die allzu viele Beschränkungen mit sich bringt. ... Wir wünschen uns eine sichere und offene Gesellschaft und deshalb müssen wir den Fokus auf die zugrundeliegenden Ursachen der Kriminalität richten. Wir können zum Beispiel bei der fehlgeschlagenen Integration ansetzen, die in Schweden wie in Dänemark teilweise zu den Problemen gehört. Wir können mehr tun, um der Kriminalität vorzubeugen ohne eine massive Überwachung einzuführen.“