Verleiht die Pandemie dem Klimaschutz neuen Schub?
Die geringere Umweltbelastung während des Lockdowns gehört zu den positiven Nebeneffekten der Corona-Krise: Flugzeuge blieben am Boden, die Stickoxidemissionen sanken, Airlines mussten sich im Gegenzug für staatliche Beihilfen zu ökologischen Auflagen verpflichten. Kommentatoren fordern, Erkenntnisse aus der Krise zugunsten weiterer, nachhaltig positiver Auswirkungen auf den Klimaschutz zu nutzen.
Ausnahmezustand für die Umwelt!
Die Politik sollte den Klimaschutz genauso ernst nehmen wie die Bewältigung der Pandemie, findet Der Standard:
„Die Corona-Krise kam überraschend, sie schlug stark und verheerend ein - und sie ist hoffentlich spätestens in ein paar Jahren überwunden. Da unterscheidet sie sich von der Klimakrise: Von dieser wissen wir seit Jahrzehnten, wir wissen, was gegen sie zu tun ist - und ihre Folgen sind potenziell noch viel langanhaltender und zerstörerischer als jene der Covid-Pandemie. ... Die Politik ist also gefordert, Mut zu zeigen. Und zwar gerade jetzt, da sich das Land noch im Ausnahmezustand befindet. Jetzt, da vermeintlich Unmögliches einfach umgesetzt wurde und man sich von Dogmen wie etwa dem Nulldefizit längst verabschiedet hat. ... Der Leitspruch 'Koste es, was es wolle' muss auch für den Klimaschutz gelten.“
Wir können Verzicht
Die Erkenntnisse aus der Covid-19-Zeit bieten eine einmalige Gelegenheit, die Lebensqualität dauerhaft zu verbessern, mahnt Times of Malta:
„In anderen europäischen Ländern wird intensiv diskutiert. Unter anderem um die Vorteile einer viertägigen Arbeitswoche oder um umweltpolitische Maßnahmen, die die Nutzung von Fahrzeugen begrenzen und die Begrünung der Städte fördern. Doch in Malta wird all das noch kaum thematisiert. Wenn die Pandemie uns etwas gelehrt hat, dann das: Wir sind in der Lage, unser Bedürfnis nach übermäßigem Einkaufen sowie Reisen nach Lust und Laune einzuschränken. ... Nach der Krise darf Malta die Chance auf tiefgreifende Veränderungen nicht verpassen.“