Kleine Wahlen von großer Bedeutung
Möglichst viele Bürgermeisterposten ergattern - darum geht es bei den rumänischen Lokalwahlen am Sonntag für die regierende nationalliberale PNL wie für die größte Oppositionspartei PSD. Warum der Urnengang auch aus Wählersicht deutlich wichtiger ist, als es der Begriff "Lokalwahlen" nahelegen mag, erklären rumänische Kommentatoren.
Zukunft des Landes entscheidet sich in der Provinz
Revista 22 drängt seine Leser an die Urne:
„Die Lokalwahlen sind die wichtigsten Wahlen in Rumänien. Sie entscheiden über die Machtbasis für die kommenden vier Jahre und manchmal auch darüber hinaus. Dort ist das Geld, dort sind die Projekte, dort entscheidet sich das Schicksal der Macht. Einige schwelgen noch immer in der zentralistischen Nostalgie der kommunistischen Zeit und in der Vorstellung, dass alles in Bukarest entschieden wird. Komplett falsch. Wer in den letzten Jahren die Macht auf dem Land hatte, in den Rathäusern und Kreisräten, hat mit dem 'Zentrum' verhandelt. Auf diese Weise wurden Ministerpräsidenten gemacht. … Vielleicht denken Sie daran. Es mag nicht offensichtlich sein, doch je nach Ausgang der Wahlen wird Rumänien künftig so oder eben anders aussehen.“
Mitentscheiden, wer unser Geld ausgibt
Auch Energiepolitik-Berater Cosmin Gabriel Păcuraru redet den Lesern auf Contributors ins Gewissen:
„Was bemerken wir in letzter Zeit? Dass der Staat - in Form seiner gewählten Volksvertreter - uns Bürger in zwei Kategorien teilt: Einerseits gibt es die Abhängigen und Schützlinge, mit deren Zustimmung sie fest rechnen können. Und es gibt die, die sie am liebsten von der Abstimmung fernhalten würden, doch deren Abgaben und Steuern sie benötigen - damit sie das Geld dann nach ihrem Gutdünken ausgeben können. Es gibt also die Steuerzahler auf der einen und die Profiteure auf der anderen Seite. Vor allem letztere sind vor vier Jahren zur Wahl gegangen. Bei der Abstimmung geht es um Geld! Darüber, wie es ausgegeben wird! Es geht um unser Geld!“