Dänemark: Migranten sollen mehr arbeiten
Die dänische Regierung hat am Montag eine Arbeitsmarktreform vorgestellt. Diese nimmt unter anderem Migranten stärker in die Pflicht: Wenn sie schon länger Arbeitslosengeld beziehen, sollen sie zu gemeinnütziger Arbeit verpflichtet werden - bis zu 37 Wochenstunden. Das soll helfen, sie besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Landespresse begrüßt das Vorhaben, ahnt aber eine schwierige Umsetzung.
Ehrgeiziges Projekt - jetzt bitte gut umsetzen
Für Jyllands-Posten legt die Regierung endlich die richtige Denkweise an den Tag:
„Über 40 Jahre lang hat man es sich leicht gemacht und die Einwanderer sich selbst überlassen, und dann war man tief entrüstet, wenn wieder ein Bericht alle Arten von Betrug aufgedeckt hat. ... Diese Einwanderer erhalten jetzt eine neue Chance, Teil der Gesellschaft zu werden, indem sie einen Beitrag zur Gesellschaft leisten. Es ist nicht das erste Mal, dass eine Regierung einen solchen Ehrgeiz zeigt, und es gibt auch diesmal keine Erfolgsgarantien. Aber wenn die Maßnahmen so konsequent umgesetzt werden, wie es die Regierung verspricht, ist es sicherlich ein gut durchdachter Versuch.“
Müßiggang ist die Wurzel vieler Übel
Auch Kristeligt Dagblad begrüßt die Reform, befürchtet aber, dass es Bremser geben wird:
„Allen voran die Kommunen, die bereits heute verpflichtet sind, die Arbeitsbereitschaft zu stimulieren und diejenigen zu sanktionieren, die angebotene Jobs und Ausbildungen nicht annehmen. Sie sanktionieren kaum, weil sie die beschäftigungspolitische Grundregel unterstützen, dass Sanktionen der Verfügbarkeit einer Person [für den Arbeitsmarkt] nicht im Weg stehen soll. Es wird schwer werden zu argumentieren, dass Einwandererfrauen dem Arbeitsmarkt näher kommen, wenn man ihnen die Geldleistungen nimmt, weil sie nicht am Strand auftauchen und Müll einsammeln. Es ändert nichts daran, dass es das Beste wäre. ... Arbeit ist für die meisten ein Segen, und Müßiggang die Wurzel vieler Übel.“