Thronjubiläum: Die Queen und ihre Nachfolge
Am 6. Februar 1952 bestieg Queen Elizabeth II. den britischen Thron als Nachfolgerin ihres Vaters, George IV. 70 Jahre später ist die 95-Jährige die längstgediente Monarchin der britischen Geschichte. Das Jubiläum verbrachte sie ohne öffentlichen Auftritt auf ihrem Landsitz Sandringham. Kommentatoren beschäftigt vor allem die Nachricht, dass Elizabeth Charles' Ehefrau Camilla zur Queen Consort ernennen will.
Fels in der Brandung
Corriere del Ticino hebt die Bedeutung von Elizabeths Regentschaft im Wandel der Jahrzehnte hervor:
„Die außergewöhnliche Leistung von Elisabeth und ihrem Volk ist der Rückzug in die Grenzen einer kleinen Insel nach Jahrhunderten kolonialer Ausbreitung. Der Zusammenbruch des größten Reiches der Geschichte drohte, Großbritannien unter Trümmern zu begraben. Die Würde, die Festigkeit und die Majestät der Königin waren für die Stabilität und den Orientierungssinn der Nation von entscheidender Bedeutung. Der englische Phönix konnte wieder auferstehen. ... Deshalb haben die vereinzelten Republikaner keine Chance. Die Beliebtheitsquote von Elizabeth II. liegt nach 70 Jahren bei 80 Prozent. Nennen Sie mir einen anderen Staatschef, der nach sieben Monaten noch auf einen halb so großen Prozentsatz käme.“
Camilla hat sich ihren Status verdient
Dass Camilla, Herzogin von Cornwall, Queen Consort wird, zeigt, dass sich der Zeitgeist geändert hat und die Monarchie nicht am Ende ist, freut sich The Times:
„Es ist kein Stigma mehr, sich scheiden zu lassen. ... Sie hat sich die Bewunderung für ihr Engagement in der Öffentlichkeit und die Art und Weise, wie sie ihren Ehemann und ihre Stiefsöhne ganz offensichtlich zu schätzen weiß, erarbeitet. Die Herzogin zeigt durch ihre Vorbildlichkeit und mit grundlegender Weisheit, dass sie ähnliche Eigenschaften wie ihre Schwiegermutter besitzt. Die Monarchie kann überleben und gedeihen, indem sie sich bewusst macht, dass Privilegien auch den Dienst zur Pflicht mit sich bringen. ... Die Herzogin verkörpert diesen Ethos und daher wird sich das Land freuen, wenn sie Königin Camilla ist.“
Noch mehr Starthilfe für Charles
Auch wenn Camilla an seiner Seite Königin ist, wird Charles nicht die Statur seiner Mutter haben, glaubt The Independent:
„Charles' Herrschaft wird unweigerlich kürzer sein und er wird nicht mit der gesammelten Erfahrung und Weisheit seiner Mutter mithalten können. Es ist ein bisschen unglücklich, dass er die Autorität und Beliebtheit der Königin als Hebel für sein eigenes Wohl braucht. ... Vor ein paar Jahren musste sie sogar eine Kampagne leiten, um sicherzustellen, dass er ihre Nachfolge als Oberhaupt des Commonwealth antreten kann. Die Königin hofft zweifellos, dass die Institution, die sie durch sieben turbulente Jahrzehnte geführt hat, unter Charles, William und George im 22. Jahrhundert fortbestehen und gedeihen wird. Deshalb hat sie ihm den bestmöglichen Start vorbereitet.“