Streit über britisches Richterurteil zu Transfrauen
Wenn es um die Gleichstellung von Männern und Frauen geht, zählt in Großbritannien das biologische, nicht das soziale Geschlecht. So hat es das oberste Gericht des Landes entschieden. Das Urteil betrifft zum Beispiel die Frage, ob Transfrauen bei Frauenquoten als Frauen gezählt werden und inwieweit sie Zugang zu Frauenhäusern und Damenumkleiden haben.
Gefährliche Diskriminierung
Das Urteil öffnet Benachteiligung und Verfolgung Tür und Tor, schimpft The Independent:
„Die behauptete 'Bedrohung' der Frauenrechte durch die Existenz von Transfrauen existiert nicht. Außerdem ist die Definition des 'biologischen Geschlechts' unendlich viel komplizierter und schwieriger als die einfache Frage nach X- oder Y-Chromosomen. ... [Die Höchstrichter] heißen mit ihrem Urteil ein Narrativ voller Bigotterie und Vorurteilen gut. Dieses weist eine erschreckende Ähnlichkeit mit dem auf, was als Rechtfertigung für die Segregation und Verfolgung von Schwarzen und Juden diente. Sie besagt: Diese Gruppe ist minderwertig, aber auch gefährlich, und ihre bloße Existenz stellt eine Bedrohung für eine gesunde Gesellschaft dar.“
Triumph für Frauenrechte
Der gesunde Menschenverstand hat sich durchgesetzt, jubelt hingegen Kolumnistin Suzanne Moore in The Daily Telegraph:
„Um es klar zu sagen: Transfrauen – Männer, die sich als Frauen identifizieren, wie auch immer sie sich verändert haben – sind keine biologischen Frauen. Daher können sie für uns reservierte Örtlichkeiten nicht betreten. Das entspricht dem gesunden Menschenverstand, galt aber viel zu lange als intolerant. Es führte dazu, dass Frauen das Recht auf geschlechtergetrennte Räume im Sport, in Gefängnissen, in Frauenhäusern verloren – ein Recht, das von Transaktivisten immer stärker bekämpft wurde. Geschlecht heißt Biologie – brauchten wir dafür die Justiz? Dass es eines nüchternen Urteils des Obersten Gerichtshofs bedurfte, ist schier unglaublich.“