Syrien-Gespräche starten während Feuerpause
Zum siebten Mal haben am Montag in Genf Verhandlungen im Syrien-Konflikt begonnen. Die von den USA und Russland am Wochenende ausgehandelte Waffenruhe im Süden des Landes hält bislang weitgehend, was den Verlauf der Gespräche günstig beeinflussen könnte. Allerdings bleiben viele Kommentatoren skeptisch.
Nicht nur Damaskus kann zufrieden sein
Von diesem Waffenstillstand profitieren viele Seiten, erklärt Al-Quds Al-Arabi, palästinensische Tageszeitung mit Sitz in London:
„Der große Nutznießer der Abmachung ist Israel. Durch den Waffenstillstand werden Israels Grenzen gesichert, Iran und die Hisbollah-Milizen davon fern gehalten. Auch Damaskus kann zufrieden sein. Diese Einigung ist der Beginn der Anerkennung des syrischen Regimes durch die USA. Außerdem kontrolliert das Regime wieder die Grenzen zu Jordanien. ... Die Einigung wird auch Auswirkungen auf die syrischen Flüchtlinge im Nachbarland haben. Es wird bald Bemühungen geben, sie zurückzuführen. Allerdings stellt sich die Frage ob diese Flüchtlinge nach ihrer Rückkehr sicher sind. Wenn es keinen ausreichenden Schutz vor Angriffen der Regierungstruppen oder anderer Seiten geben wird, bahnt sich eine neue Katastrophe an.“
Aufteilung Syriens hat begonnen
Dass das Treffen zwischen Trump und Putin beim G20-Gipfel eine neue Phase im Syrien-Konflikt eingeläutet hat, glaubt 24 Chasa:
„Putin hat sich schon mit drei US-Präsidenten getroffen und das ist für keinen von ihnen gut ausgegangen. … Die Erfahrung zeigt, dass Putin auf eine Freundschaft mit dem US-Präsidenten gut verzichten kann. Was ist mit der Waffenruhe in Südost-Syrien?, werden nun einige fragen. Solche Waffenruhen halten in der Regel nicht länger als die Soldaten brauchen, um ihre Waffen wiederaufzuladen. Die Wahrheit ist, dass es jetzt erst richtig losgeht mit dem gefährlichsten Teil - der Aufteilung Syriens zwischen Russland und den USA.“