Ölpest an Athens Stränden
Aus bislang unbekannten Gründen ist am Sonntag südwestlich des Hafens von Piräus ein kleineres Tankschiff gesunken. Eine schwarze Ölschicht bedeckt nun das Wasser vor den Stränden im Süden Athens. Griechische Zeitungen kritisieren, dass die Behörden die Gefahr nicht wahrhaben wollten, und beschreiben, was die Umweltkatastrophe für die Region bedeutet.
Behörden bleiben trotz Gefahr ungerührt
Bedauern, dass Griechenland die Gefahr durch den Güterverkehr im Mittelmeer nicht wahrhaben wollte, äußert der Direktor von WWF Hellas, Dimitris Karavellas, in der Wochenzeitung To Vima:
„Der WWF wies schon vor langer Zeit auf den Druck auf die Routen im Mittelmeer und in den griechischen Gewässern hin. ... Leider zeugen die Karten, die die Frachtschifffahrt und die Unfälle dokumentieren, von einer Verschärfung der Situation. Der Staatsapparat müsste hier konstant wachsam sein, doch der aktuelle Vorfall spricht leider nicht dafür, dass es diese Bereitschaft gibt. … Wie alle Umweltkrisen so muss auch diese mit direkter Kontrolle, rigoroser Umsetzung von Umweltgesetzen und gesellschaftlicher Aufmerksamkeit bewältigt werden. Werden wir das schaffen?“
Nicht naiv weiter von Bohrinseln träumen
Die Griechen müssen Lehren aus dieser Katastrophe ziehen, mahnt Giorgos Michailidis von der Tageszeitung Eleftheros Typos:
„Die Anwohner sehen, wie die Umgebung, in der sie leben, zerstört wird, während ihre Gesundheit und ihr Alltag nun gefährdet sind. Niemand kann dort mehr fischen, niemand sein Boot in diese Gewässer lassen, und es ist fast sicher, dass das Grundwasser verschmutzt wird. ... Da ich ein optimistischer Mensch bin glaube ich, dass die Behörden, wenn auch mit einiger Verzögerung, es schaffen werden, die Gegend schnell wieder zu säubern. Auf der anderen Seite müssen wir als Nation endlich aus unseren Fehlern lernen. ... Wir dürfen so ein Unglück nicht wieder zulassen, insbesondere, wenn wir in der Ägäis von Bohrinseln träumen, die uns reich machen werden.“