Was steckt hinter Dragneas Mordkomplott-Story?
In einem TV-Interview hat Liviu Dragnea, Chef von Rumäniens Regierungspartei PSD, behauptet, 2017 Ziel eines Mordversuchs gewesen zu sein. Er gab indirekt zu verstehen, dass dahinter der US-Milliardär George Soros stünde. Laut Staatsanwaltschaft gab es zu dem Fall aber nie eine Anzeige. Zeitungen in Rumänien zweifeln an der Geschichte und fragen sich, was Dragnea antreibt.
Dragnea auf Erdoğans Spuren
Dragneas Vorwurf eines Mordkomplotts gegen ihn hat System, meint Adevărul:
„Einige meinen, dass Liviu Dragnea verrückt geworden sei. Wenn dem so wäre, hätte ihn die Partei, die ihre Anführer schon mehrfach zerfleischt hat, längst entthront. Das, was wir dieser Tage erleben, sind nicht die Aktionen eines verrückten Menschen, sondern ein neues Kapitel in dem gut durchdachten Plan, das Vertrauen der Bevölkerung auf allen Ebenen zu unterwandern, da die Partei keine Kontrolle mehr über diese hat. ... Trotz der Aversionen, die wir immer gegenüber Fremden äußern: wenn es um den Diskurs unseres Staats geht, gleichen wir sehr anderen Ländern. Auch [Venezuelas Präsident] Nicolás Maduro erstattete vor kurzem Anzeige wegen eines Mordversuchs, und vor nicht allzu langer Zeit war es Erdoğan.“
Mafioso verzockt Rumäniens Zukunft
Über Dragneas neueste Volte echauffiert sich der Wirtschaftsjournalist Moise Guran im Blog Biziday:
„Wir verlieren Zeit und altern, während wir darauf warten, dass ihr Autobahnen baut, vernünftige Jobs schafft, ebenso Entwicklung und gute Bildung, damit unsere Kinder nicht mehr das Land verlassen müssen. Doch stattdessen stehlt ihr bis zur Besinnungslosigkeit! In den wenigen Fällen, in denen ihr erwischt werdet, ändert ihr die Gesetze, damit ihr entkommt und schlagt die Bürger, die sich Euch widersetzen. Wenn man verfolgt wird, Dragnea, dann ruft man die Polizei, wie jeder normale Mensch. Aber der bist Du nicht, Du bist ein Mafioso!“