Verdächtige im Mordfall Kuciak festgenommen
Sieben Monate nach dem Mord an dem Investigativjournalisten Ján Kuciak und seiner Verlobten Martina Kušnírová hat die slowakische Polizei acht Verdächtige, darunter den mutmaßlichen Mörder, festgenommen. Das berichtet die Tageszeitung Dennik N. Kommentatoren sind erleichtert über diese Nachricht und hoffen, ihren Glauben an die Gerechtigkeit zurückzugewinnen.
Unsere investigative Arbeit endet nicht
Peter Bárdy, Chefredakteur des Internetportals Aktuality.cz, für das Kuciak gearbeitet hat, hofft, dass die Polizei die Täter gefunden hat:
„Tag für Tag warten wir auf eine Nachricht, die bestätigt, dass die Untersuchungen in die richtige Richtung gehen. Dass die Ermittler tatsächlich die Mörder und deren Auftraggeber dingfest gemacht haben. Deshalb hoffe ich auf weitere relevante Informationen über die Verhaftung der Menschen aus Kolárov. Die bisherigen Nachrichten erfüllen mich durchaus mit Optimismus. Noch aber ist die Arbeit der Ermittler und der Staatsanwaltschaft nicht beendet. Wie auch unsere nicht. Die Mörder und ihre Auftraggeber müssen zur Verantwortung gezogen werden. Und wir werden weiter kriminelle Dinge enthüllen. Das ist nun mal unsere Arbeit.“
Kuciak starb nicht umsonst
Für den Journalisten Iwan Jakowyna ist mit der Festnahme ein Stück Gerechtigkeit wieder hergestellt, schreibt er in Nowoje Wremja:
„Dieser Mord hat das ganze Land aufgerüttelt und führte zum Rücktritt der Regierung. Wenn die Polizei wirklich die Mörder gefunden hat, dann kehrt mein Glaube an den weltweiten Triumph der Gerechtigkeit zum Teil zurück. Vielen Dank an die slowakische Gesellschaft, die diesen Mord nicht durchgehen ließ, sondern geschlossen zum Schutz der Journalisten aufstand und den Rücktritt der eigenen politischen Führer erreichte, die sich als unfähig erwiesen, die Meinungsfreiheit zu schützen. Dank dieses Verhaltens der Bürger wird die Slowakei fraglos noch ein erfolgreicheres und wohlhabenderes Land werden. Kuciak kam in diesem Sinne nicht umsonst um, seine Sache wird siegen.“