Polens Regionalwahl: Wie nachhaltig ist PiS-Sieg?
Die PiS hat bei den polnischen Regionalwahlen am Sonntag die meisten Stimmen erhalten. Laut Hochrechnungen kommt die Regierungspartei auf 32 Prozent, ein Zuwachs von fünf Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl vor vier Jahren. Kommentatoren zeigen aber auf, warum die Freude bei PiS-Chef Kaczyński und seinen Parteifreunden nicht ungetrübt sein dürfte.
Gute Nachricht für Opposition
Dass die PiS laut Hochrechnungen keinen der Bürgermeister einer polnischen Großstadt stellen wird, versetzt Gazeta Wyborcza in Euphorie:
„Es scheint, dass die Partei Recht und Gerechtigkeit keine Chance hat, auch nur eine Großstadt zu erobern. Heute hat das demokratische Lager trotz all seiner Schwächen und seiner uneinigen Führung allen Grund zur Freude - das ist ein guter Start für einen Sieg bei den [Europa- und Parlaments-]Wahlen im kommenden Jahr. Dieser darf nicht vergeudet werden.“
PiS kann auf dem Land nicht überzeugen
Auch Rzeczpospolita sieht für die PiS nicht unbedingt Grund zum Feiern. Insbesondere das gute Ergebnis der Bauernpartei PSL mit gut 16 Prozent sollte ihr zu denken geben:
„Es könnte sein, dass ein großer Teil der Anti-PiS-Wähler ihre Stimme der PSL gegeben hat, deren Ergebnis nach den Hochrechnungen nach einer echten Sensation aussieht. Das gute Ergebnis der PSL macht deutlich, dass die PiS den Kampf um den ländlichen Raum verloren hat, obwohl sie gegen die Bauernpartei die schwersten Geschütze aufgefahren hatte.“