Schlacht um letzte IS-Bastion
Mit Unterstützung der USA kämpfen kurdisch-arabische Einheiten derzeit gegen die letzte Bastion der IS-Terrormiliz im Osten Syriens in der Gegend um die Ortschaft Baghus. Dort haben sich nach Schätzungen rund 600 IS-Kämpfer verschanzt, die zum Teil erbitterten Widerstand leisten. Ist die Terrormiliz bald Geschichte?
Die Gefahr ist nicht gebannt
Von Sieg über den IS kann keine Rede sein, mahnt der stellvertretende Chefredakteur, Gianluca Di Feo, in La Repubblica:
„Über die militärischen Erfolge vor Ort hat man die Gründe völlig aus den Augen verloren, die zur Geburt und zum Erfolg des Kalifats geführt haben. Die Korruption der Regime, die sektiererischen Fehden zwischen Schiiten und Sunniten, die Armut einer sehr jungen Bevölkerung, der Mangel an Bildung und Entwicklung sind aus der internationalen Debatte verschwunden. Was heute zerstört wird, kann in wenigen Monaten wieder auferstehen. Denn der Nahe Osten befindet sich wieder in exakt dem gleichen Zustand wie an dem Tag, als die erste schwarze Flagge gehisst wurde - ohne eine Alternative zur Botschaft des radikalen Islam.“
Miliz wird im Untergrund fortbestehen
Auch wenn bald die letzte Stellung der Terrormiliz in Syrien eingenommen sein wird, dürfte das noch lange nicht ihr Ende bedeuten, prophezeit Új Szó:
„Obwohl der IS auf ein winziges Gebiet zurückgedrängt werden konnte, ist sein Einfluss in der Region immer noch spürbar. Denken wir nur an den Irak, wo dem Kalifat 2017 offiziell ein Ende gesetzt wurde. Dennoch ist das Terrornetz bis heute aktiv und immer wieder zu Attentaten imstande, sogar in den streng geschützten Regionen. ... Hinzu kommt, dass die Gründe für die Entstehung des Kalifats bis zum heutigen Tag nicht beseitigt werden konnten. Der Aufstieg der Islamisten im Jahr 2013 war auf die Zerrüttung des Irak und von Syrien zurückzuführen. Daran hat sich nicht viel geändert.“