Streit um TV-Gebühren für BBC
Die BBC, öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt des Vereinigten Königreichs, will die Gebührenbefreiung für Menschen über 75 abschaffen, um finanzielle Verluste zu kompensieren. Die Alternative wären Einschnitte im Programmangebot. Muss der öffentliche Rundfunk gegen die Konkurrenz durch Pay-TV-Angebote im Internet gestärkt werden? Oder ist er ohnehin nur ein Relikt vergangener Zeiten?
BBC muss konkurrenzfähig bleiben
Wird die BBC von der Regierung weiter dazu gezwungen, Senioren die Rundfunkgebühr zu erlassen, sollte der Staat für den Einnahmeausfall des Senders aufkommen, meint The Observer:
„Von der BBC wird verlangt, Einsparungen zu finden, die im Vergleich zu den Gesamtausgaben des britischen Staates in Höhe von 700 Milliarden Pfund pro Jahr verschwindend gering sind. In Wahrheit geht es dem Feind im Innern nur darum, den Sender aus ideologischer Überzeugung noch weiter schrumpfen zu lassen. Die BBC ist inflationsbereinigt bereits um ein Viertel kleiner als noch im Jahr 2010. Sie wird von Giganten wie Netflix, Liberty Global und Fox hart bedrängt. Und die interessieren sich nicht die Bohne für Menschen über 75. ... Wenn wir uns als Gesellschaft dazu entscheiden, Menschen über 75 die TV-Gebühren zu erlassen, dann sollten auch wir als Gesellschaft dafür zahlen.“
Schluss mit den Zwangsgebühren
Die Zeit gebührenfinanzierten Rundfunks ist längst passé, meint The Sun:
„Die BBC kann es sich nur deshalb erlauben, insgesamt vier Milliarden Pfund an Gebühren zu erheben, weil viele Menschen in einer Zeit aufwuchsen, als es nur die BBC gab. ... Es war extrem dumm von der BCC, die älteren Zuschauer derart zu verprellen. Denn nun werden dem Sender einige äußerst heikle Fragen gestellt. ... Warum muss IRGENDJEMAND eine Fernsehgebühr zahlen, wenn wir in einer Welt mit Netflix, YouTube, Amazon, Sky, BT und unendlich vielen Unterhaltungsangeboten im Internet leben? Kann es da überhaupt IRGENDEINEN Platz für eine Zwangsgebühr geben? Ja, das vergangene Jahrhundert!“