Johannis geht als Favorit in Rumäniens Stichwahl
Amtsinhaber Klaus Johannis hat die erste Runde der rumänischen Präsidentschaftswahl mit 36,6 Prozent gewonnen. Er zieht nun gegen die Ex-Premierministerin und Chefin der sozialdemokratischen PSD, Viorica Dăncilă, in die Stichwahl. Sie erhielt 23,8 Prozent. Rumänische Medien fragen sich, wie Dăncilă das schaffen konnte.
PSD ist wie eine latente Krankheit
Der Journalist Florin Negruțiu fragt sich in republica.ro, wie Dăncilă trotz schlechter Regierungsarbeit in die Stichwahl gelangen konnte:
„Nach all den Abscheulichkeiten dieser Regierung, deren Strippenzieher [Ex-PSD-Chef] Dragnea war, gibt es immer noch Rumänen, die die PSD wählen. … Wie eine Krankheit, die in unserem Körper schlummert, wie ein Herpes, der ständig bereit ist, auszubrechen, lebt die PSD hartnäckig weiter. ... Mit Leuten wie Dăncilă und anderen kann diese Partei niemandem eine Zukunft bieten. Eine Partei, die unterirdischen Nationalismus und ekelhaften Populismus in die Gesellschaft getragen sowie zu niedersten menschlichen Instinkten aufgestachelt hat, hat mit der europäischen Sozialdemokratie nichts gemein.“
Rentner bestimmten das Ergebnis
Ziare analysiert, warum die Wahlbeteiligung bei lediglich 47,6 Prozent lag:
„Weil wir schwache Kandidaten hatten, weil Anspannung und Emotionalität bei dieser Wahl stark gesunken waren. Und das, was davon noch übrig war, wurde durch den jüngsten Regierungswechsel vernichtet, denn eigentlich hatten wir keinen Wahlkampf, sondern nur eine politische Krise, in der sich zwei Akteure gegenseitig polarisiert haben. Diesmal gab es auch eine massive Mobilisierung der Wählerschaft der PSD, die über 65 Jahre alt ist. Hier gab es gut 150.000 Stimmen mehr als bei der Europawahl. ... Das ist das Ergebnis der Rentenreform [die Anfang September eine Erhöhung der Renten brachte].“