Harte Kritik an dänischem Abschiebezentrum
Das Anti-Folter-Komitee des Europarates äußert in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht heftige Kritik an den Zuständen im Abschiebezentrum Ellebæk nördlich von Kopenhagen: Dänemark versuche durch unmenschliche Bedingungen - zu wenig Freigang an frischer Luft, schmutzige Toiletten, kein Kontakt zur Familie -, abgewiesene Asylbewerber zur Rückreise zu bewegen. Auch die Presse ist empört.
Damit darf die Regierung nicht durchkommen
Für Politiken spottet diese Ausländerpolitik jeder Moral:
„Wir sprechen von Menschen, die kein Asyl bekommen haben und deshalb in Dänemark keine Zukunft haben. Und ja, es gibt ein Problem mit abgewiesenen Asylbewerbern, die einfach verschwinden. Aber das berechtigt den dänischen Staat nicht dazu, Menschen, die nichts Strafbares getan haben, wie die schlimmsten Kriminellen zu behandeln und sie unter solch elenden Verhältnissen einzusperren wie in Ellebæk. ... Wenn die Regierung das nicht einsieht, müssen die Parteien, die sie im Parlament unterstützen, Druck ausüben. Selbst bei einer harten Ausländerpolitik gibt es eine moralische Grenze. Sie ist jetzt erreicht.“
Absolut inakzeptabel
Etwas Menschlichkeit auch gegenüber abgelehnten Asylbewerbern ist doch nicht zuviel verlangt, klagt auch der Nordschleswiger:
„Man kann von Flüchtlingen, Asylanten und Fremden halten was man mag. Aber als Mensch wird man an dem gemessen, wie man seine 'Feinde' behandelt. Neben dem Europarat kritisierten auch die Vereinten Nationen 2019 Dänemark in verschiedenen Flüchtlingsfragen. Doch Dänemark bleibt stur. Man muss sich fragen, was wir davon haben, andere Menschen schlecht zu behandeln? Eine gescheite Antwort gibt es darauf nicht. Könnten wir zu einem Mindestmaß an Anstand und Menschlichkeit zurückkehren? Bitte.“