Manchester City darf weiter europäisch kicken
Der Internationale Sportgerichtshof Cas in Lausanne hat die Sperre gegen Manchester City aufgehoben. Die Uefa hatte den Club im Februar für zwei Jahre von europäischen Wettbewerben ausgeschlossen. Das Gericht sah es als nicht bewiesen an, dass Zahlungen des Haupteigners von City, Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan, als Sponsorengelder verschleiert worden seien. Kommentatoren sind enttäuscht.
Petrodollars machen Fußball kaputt
Das Urteil ist eine Niederlage für die kleineren europäischen Clubs, klagt NRC Handelsblad:
„Auf dem Papier mag das Urteil ein Sieg für Manchester City sein, faktisch ist der Cas-Spruch eine Niederlage für alle Clubs, die nicht in Händen von Scheichs, Oligarchen und Tycoons sind. ... Wenn die Neureichen (sprich Manchester City und Paris Saint-Germain) nicht gebremst werden in ihren mit Öl-Dollars finanzierten Triumphzügen, was haben 'normale' Vereine wie Ajax Amsterdam dann noch in der Champions League zu suchen? ... Die Uefa hat jetzt eine Aufgabe. Sie muss ihre eigenen Regeln verschärfen, um finanzielles Doping im Fußball tatsächlich zu bekämpfen. “
So läuft das schmutzige Geschäft
Der Deutschlandfunk findet die Geldstrafe von 10 Millionen Euro, die der Club nun zahlen muss, lächerlich:
„[G]erade Manchester City [schwimmt] doch förmlich in Geld. Der Club gehört Scheich Mansour, Emirates Airlines ist der Hauptsponsor. ... Während viele kleinere Vereine schon wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay aus dem Wettbewerb ausgeschlossen wurden, hat es Manchester City trotz erdrückender Beweislast geschafft, um die Strafe herumzukommen. ... Das heutige Urteil ist kein Skandalurteil, es zeigt einfach nur wieder einmal überaus deutlich, wie schmutzig das Geschäft Fußball ist und wie ausgeliefert er inzwischen arabischen Investoren ist, die sich mit dem Spielzeug Spitzenfußball weltpolitischen Einfluss erkaufen wollen. 150 Kilometer nördlich von Manchester, in Newcastle, wartet Saudi-Arabien gerade nur auf den Einstieg ins Geschäft.“