Spanien soll eine neue Mega-Bank bekommen
Die katalanische Caixabank und die Madrider Bankia wollen zusammen die größte Bank des Landes werden. Die Bank von Spanien und die EZB müssen die Fusion, die eigentlich eine Übernahme durch Caixabank wäre, noch bewilligen. An der neuen Bank besäße der Staat nurmehr 16 Prozent der Anteile, bisher hielt er über 60 Prozent an Bankia. Die Landespresse zeigt sich wenig begeistert.
Das ist nicht im Interesse der Kunden
eldiario.es ist gegen die Fusion und fordert mehr Einfluss des Staates in Form einer öffentlichen Bank oder größerer staatlicher Anteile:
„Die jüngste Geschichte des Bankenwesens hat unethische oder missbräuchliche Praktiken gegenüber den Interessen den Kunden hervorgebracht (wie etwa Vorzugszinsen, Bodenklauseln, Hypothekenbelastungen, Manipulation von Referenzzinssätzen usw.). ... Deshalb ist es notwendig, das öffentliche Interesse ins Bankwesen zu integrieren, das heute einem öffentlichen Dienst gleichgestellt ist. ... Die Regierung hat ihre 61,8-prozentige Anteilseignerschaft bei Bankia nicht genutzt, um als echte öffentliche Bank zu fungieren. Was können wir jetzt von ihrer Minderheitsbeteiligung von 15 Prozent an einer Privatbank erwarten? ... Dies ist keine Frage, die nur dem Wirtschaftsministerium obliegt. ... Wir fordern eine öffentliche Debatte.“
Die Privatbanken werden noch mächtiger
Auch Público ist gegen die Zusammenlegung und sieht die Gefahr der Monopolisierung:
„Die Fusion würde die Bankenkonzentration und die übermäßige politische und mediale Macht von Privatbanken weiter verstärken. Sie sind proportional gesehen die größten und mächtigsten aller Banken in der Europäischen Union. Kein anderer privater Bankensektor in Europa ist so groß wie der spanische und steht dabei einem derart kleinen öffentlichen Finanzsektor gegenüber. ... Dieses Fehlen öffentlicher Banken in Spanien steht im Gegensatz zu einer offensichtlichen Realität: Der private Bankensektor kann ohne die Unterstützung des Staates nicht existieren. ... Das Programm der neuen linken Regierungskoalition in Spanien sieht die Gründung einer öffentlichen Bank vor. Die Privatisierung von Bankia weist nicht in diese Richtung. Im Gegenteil, sie macht das Vorhaben schwieriger. “