Atomdeal mit Iran: Wieder Bewegung in der Sache?
Die Biden-Administration hat zu verstehen gegeben, dass sie Gespräche mit Teheran über das im Jahr 2015 geschlossene und von Trump aufgekündigte Atomabkommen anstrebt. Zuvor hatte Teheran mitgeteilt, künftig auf freiwillige Transparenzmaßnahmen zu verzichten, weil die USA unter Trump beschlossene Sanktionen noch nicht zurückgenommen haben. Europas Presse versucht, die Signale aus Washington zu deuten.
Zurück zu alter Stärke
Damit könnte das transatlantische Tandem sein Comeback einleiten, analysiert Journalist Cristian Unteanu in Adevărul:
„Das wäre mit Sicherheit eine gute Sache für die Nato und die Ambitionen der Organisation, sich neu zu erfinden (was ohne die alte amerikanische Unterstützung unmöglich ist). Doch vor allem würde es den Gedanken an multipolare Allianzen wieder zum Leben erwecken und zeigen, welchen Wert sie in unserer Welt haben, die voller Unsicherheit ist. Vielleicht wollen die Regierungen der USA und der EU versuchen, die europäischen Kontakte zu nutzen, um Türen zu öffnen, die für die Amerikaner schwer zugänglich sind, und so extrem gefährliche Konflikte eindämmen.“
Stirnrunzeln bei den arabischen Verbündeten
Saudi-Arabien, die Emirate, Ägypten und Israel sind gegen das Atomabkommen, weil es gegen ihre Interessen verstößt, bemerkt Club Z und warnt:
„Das Ignorieren ihrer Positionen ist der einfachste Weg, um den Nahen Osten wieder anzuzünden, zumal es unrealistisch ist anzunehmen, dass sie untätig zuschauen werden, während Washington seine Probleme auf ihre Kosten zu lösen versucht. In diesem Zusammenhang ist es nicht verwunderlich, dass die US-Verbündeten in der Region die ersten Handlungen der neuen US-Regierung als Zeichen politischer Hilflosigkeit bewerten. Der größte Albtraum der arabischen politischen Führer ist, dass der neue Herr im Oval Office … Obama heißt.“