Hacker-Angriff auf portugiesische Medien
Unbekannte haben die Website der einflussreichen Wochenzeitung Expresso angegriffen. Auf der Seite standen vorübergehend Falschnachrichten und eine Lösegeldforderung. Anscheinend wurde ein Teil des Archivs gelöscht. Die Hintergründe der Tat sind unklar. Kommentatoren sehen die Pressefreiheit in Gefahr und fordern Prävention.
Schlag gegen die Demokratie
Was der Angriff für die Grundfreiheiten bedeutet, beleuchtet ECO:
„Wenn eine Zeitung daran gehindert wird, die von ihr produzierten Informationen zu veröffentlichen, ist die Gemeinschaft, an die sie sich richtet, Opfer eines Angriffs auf die Pressefreiheit. Wenn ein Angriff eines der wichtigsten Pressearchive der portugiesischen Demokratie zerstört, ist es das ganze Land, das sein Gedächtnis verliert. Und wenn Leser, die ein Qualitätsmedium abonniert haben, ihren Zugang verlieren, liegt eine Verletzung des Rechts auf Information vor. Einige scheinen sich nicht daran erinnern zu wollen, dass die Pressefreiheit ein zerbrechliches und flüchtiges Gut ist, das in diesen instabilen Zeiten bedrohter ist, als es scheint.“
Eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft
Firmen müssen in Cybersicherheit investieren, mahnt die EU-Abgeordnete Maria Manuel Leitão Marques in Diário de Notícias:
„Die beste Vorbereitung ist die Prävention. Leider gibt es für Unternehmen und Institutionen nicht immer einen großen Anreiz, sich zu schützen. Angriffe scheinen immer eine entfernte Möglichkeit zu sein, und Investitionen in die Cybersicherheit werden als teuer angesehen, bis zu dem Tag, an dem ein Angriff stattfindet und sich die Kosten-Nutzen-Kalkulation dieser Investition umkehrt. ... Wir alle müssen bei der Verbesserung der nationalen Cybersicherheit zusammenarbeiten. Angesichts der zunehmenden Digitalisierung ist es wichtig, dass die Unternehmensleitungen die Notwendigkeit erkennen, in diesen Bereich zu investieren, von der Infrastruktur bis zum Personal.“