Sollte Griechenland Erdgas vor Kreta fördern?

Das Forschungsschiff Sanco Swift sucht zurzeit nach fossilen Brennstoff-Vorkommen im Ionischen Meer sowie westlich und südwestlich von Kreta. Bei Erfolg könnte ein US-amerikanisch-griechisches Konsortium die Förderung in etwa fünf Jahren aufnehmen. Auch die Türkei will in der Region nach Vorkommen suchen. Ob Griechenland jetzt vorpreschen sollte, debattiert die Landespresse.

Alle Zitate öffnen/schließen
Naftemporiki (GR) /

Diese Chance muss genutzt werden

Naftemporiki gerät ins Schwärmen:

„Die Pläne für die Umwandlung Griechenlands in ein internationales Energiezentrum waren bis vor einigen Jahrzehnten ein illusorischer, schwer fassbarer Traum, der jedoch seit einigen Jahren langsam Gestalt annimmt. … Was noch fehlt, ist die Entwicklung einer nationalen Strategie, damit Griechenland ungehindert auf dem Energiemarkt agieren kann. Das ist eine einmalige Gelegenheit. Verstärkt wird diese auch durch die instabile politische Lage in der Türkei sowie deren teilweisen Isolationismus und den Zusammenbruch ihrer Wirtschaft, die das Land zu einem zweifelhaften Gesprächspartner in Sachen Energie machen.“

TVXS (GR) /

Fossile Brennstoffe sind ein Irrweg

Griechenland muss auf alternative Energieträger setzen, fordert der Generaldirektor von WWF Griechenland, Dimitris Karavellas, auf TVXS:

„Das Festhalten der aktuellen und der vorigen Regierung an Kohlenwasserstoffen ist ein historischer Fehler. Es bietet keine Lösung für die aktuelle Energiekrise. Im Gegenteil, es untergräbt Griechenlands Weg zur Klimaneutralität und schadet der griechischen Natur erheblich. … Jetzt ist es an der Zeit, jene Klima- und Energieinitiativen zu ergreifen, die uns aus unserer selbstzerstörerischen Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen herausführen und künftigen Generationen Hoffnung geben. Die Förderung von Kohlenwasserstoffen ist keine Lösung - sie wird nur zu Klimabelastung, Umweltproblemen und geopolitischen Konflikten führen.“