Finnland: Wohin mit den teuren Pandas?
Seit 2018 hat Finnland zwei Pandas als Leihgabe aus China. Die Kosten für den Zoo Ähtäri - jährlich 1,5 Millionen Euro für Miete und Versorgung - sind nun zum Zankapfel geworden. Ein Regierungsvorschlag, den Zoo mit fünf Millionen Euro zu unterstützen, stieß auf Kritik, auch weil zwei Minister aus dem Wahlkreis Ähtäri stammen. Der Zoo will die Tiere nun zurückgeben. Die Presse sieht auch ein internationales Politikum.
Symbol naiver politischer Entscheidungen
Finnland hätte sich niemals auf die Panda-Diplomatie einlassen dürfen, kritisiert Helsingin Sanomat:
„Für China gehören Pandas zum Soft-Power-Konzept, sie sind ein wichtiges Instrument der Diplomatie und Handelspolitik, aber letztlich auch eine Frage des Prestiges. ... Es war von Anfang an ein Fehler, Pandas nach Finnland zu holen. Finnland hat seinen Kopf in die von China angebotene Schlinge gesteckt, aus der man sich nur schwer befreien kann. Die Panda-Diskussion kommt zu einem Zeitpunkt, in der die Abhängigkeit von China verringert werden soll. Der Panda in Ähtäri ist ein Symbol für die gleiche Naivität wie die Investitionen finnischer Unternehmen in Russland, die jetzt zum Rückzug gedrängt werden.“
Zurück nach China
Keskisuomalainen sieht keine guten Gründe, die teuren chinesischen Gäste weiter im Land zu behalten:
„Es ist unrealistisch, von wachsenden Besucherzahlen auszugehen, sodass die Einnahmen aus den Eintrittskarten die Unterhaltungskosten decken würden. … Es ist an der Zeit, sich von den Pandas in Ähtäri zu verabschieden. Der Ähtäri-Zoo ist finanziell nicht in der Lage, sie zu halten und zu wenig Finnen interessieren sich für die Pandas. Es gibt auch keine Unternehmen, die die Pflege der Pandas unterstützen wollen. Somit bleibt nur noch das Geld der Steuerzahler. Es gibt aber keinen Grund, noch mehr Geld in die Pandas zu stecken.“