Dänemark: Abtreibung bis zur 18. Woche?
In Dänemark wird intensiv über eine Erweiterung der Frist für Schwangerschaftsabbrüche diskutiert. Der nationale Ethikrat empfiehlt die Anhebung der Frist von der aktuell 12. auf die 18. Schwangerschaftswoche. Die Presse ist geteilter Meinung.
Kampf für Freiheitsrechte
Politiken blickt über Dänemark hinaus:
„Die konservative Welle ist gefährlich, nicht nur für Frauen, sondern für den gesamten Freiheitskampf, den das Recht auf Abtreibung symbolisiert. Mit der Empfehlung des Ethikrats zeigt Dänemark, dass wir eindeutig auf der Seite der Frauen stehen. Es ist ihr Körper, ihre Entscheidung. Eine Anhebung der Abtreibungsgrenze wird nicht nur dänischen Frauen helfen, sondern auch Dänemarks Stimme im Kampf für die weltweite Förderung des Abtreibungsrechts stärken.“
Selbstbestimmung ist kein ethischer Wert
Dass eine Entscheidung selbstbestimmt getroffen wird, macht sie nicht automatisch ethisch richtig, merkt Kristeligt Dagblad an:
„Ein Hauptargument ist die Selbstbestimmung der Schwangeren. Dieses Argument setzt sich in allen ethischen Diskussionen durch, aber Selbstbestimmung macht nicht unbedingt etwas ethischer. Es handelt sich um eine Trivialisierung der ethischen Diskussion. Man kann Selbstbestimmung auch nutzen, um falsche Entscheidungen zu treffen. Selbstbestimmung zur Ethik zu erheben, ist einer der großen Fehler unserer Generation.“