Internationale Politik: Was ändert sich mit Trump?

Die Kommentatoren der europäischen Presse diskutieren, welche Auswirkungen Donald Trumps neuerliche Wahl zum US-Präsidenten auf die großen globalen Themen und Krisen hat.

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Cyprus Mail (CY) /

Seine Haltung hat globale Auswirkungen

Trumps Positionierung könnte den Verlauf der aktuellen Kriege entscheidend verändern, sinniert Cyprus Mail:

„Wird er sich auf die Seite von Präsident Wladimir Putin stellen und die US-Unterstützung einstellen, die für die Verteidigung der Ukraine von entscheidender Bedeutung ist? Und welche Auswirkungen hätte dies auf die Beziehungen der USA zu Europa, das den Krieg als existenzielle Bedrohung ansieht? Dann ist da noch der Krieg, den Israel im Gazastreifen und im Libanon führt. Wird Trump zu seiner Aufforderung an Israel stehen, 'die Sache zu Ende zu bringen', und welche Folgen hätte es, wenn er Israel freie Hand lässt? Kommt es zu einem Krieg mit dem Iran, wie ihn Trump während seiner ersten Amtszeit unterstützt hatte? ... Es stellt sich auch die Frage nach der Zukunft der Nato, zu deren großen Befürwortern Trump nicht zählt.“

Trud (BG) /

Nun kann die Welt genesen

Trud freut sich, dass Trumps Gegner mit ihrer scharfen Kritik nicht durchgedrungen sind:

„Sie haben versucht, ihn in den Medien zu verleumden, zu erklären, er sei ein Faschist, ein Nazi, ein Rassist und alles mögliche, doch das Volk hat bewiesen, dass niemand diesen Unsinn glaubt oder ihnen zuhört. Sie haben versucht, die Amerikaner zu spalten, indem sie erklärten, wen die Frauen wählen sollen und wen die Schwarzen wählen sollen. Das funktioniert nicht mehr und es interessiert niemanden. Sie haben versucht, ihn zu erschießen, doch er schaute ihnen ins Gesicht. ... Die Globalisten haben alle ihre Kugeln abgefeuert und Trump hat sie abgewehrt. Die Welt hat einen ersten Schritt zur Genesung gemacht.“

Radio Kommersant FM (RU) /

Unberechenbarkeit auch für den Kreml gefährlich

Radio Kommersant FM skizziert, warum Trumps Wahl die Gewichte im Ukraine-Krieg nicht unbedingt zugunsten Moskaus verschiebt:

„Dass er im Wahlkampf oft Dinge gesagt hat, die für Russland angenehm und für die Ukraine unangenehm sind, heißt nicht, dass sich die Situation nicht irgendwann um 180 Grad dreht. Zum Beispiel, wenn er als Präsident beiden Seiten seinen berühmten Plan vorlegt, der den Konflikt an einem Tag beenden soll – und Moskau ihn ablehnt. Wie würde sich der impulsive US-Präsident dann verhalten? Durchaus möglich, dass er die Ablehnung als persönliche Beleidigung auffasst, sagt: 'Echt? Dann zeige ich euch mal, wozu Amerika fähig ist' und alle Beschränkungen aufhebt, die die vorsichtige demokratische Regierung Kiew auferlegt hat.“