Ukrainekrieg: Russische Rakete trifft Spielplatz
Durch den Einschlag einer Iskander-M-Rakete mit Streumunition mitten in einem Wohngebiet der ukrainischen Stadt Kriwij Rih sind am Freitagabend 20 Menschen, davon neun Kinder und Jugendliche, getötet worden. 75 Personen wurden verletzt. UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk sprach vom tödlichsten Schlag gegen Kinder seit Beginn des Ukraine-Kriegs. Was möchte Russlands Militär mit solchen Attacken erreichen?
Zynische Provokation von Rachegelüsten
Ex-Oligarch Michail Chodorkowski erklärt in einem von Echo übernommenen Telegram-Post, was Moskau mit diesem Angriff erreichen wollte:
„Mit dieser zynischen und brutalen Provokation soll die ukrainische Führung entweder gezwungen werden, ihren Kurs in Richtung Waffenstillstand aufzugeben oder einen Popularitätsrückgang in der Gesellschaft zu akzeptieren. Nach solchen Ereignissen wollen die Menschen Rache. Rache bedeutet: Verantwortung für den Abbruch der Verhandlungen – was die Unterbrechung der amerikanischen Lieferungen vor einer möglichen Sommeroffensive bedeutet. Die Folgen einer solchen Unterbrechung haben wir vor einem Jahr gesehen. ... Und für eine Weigerung, sich zu rächen, würde Selenskyj mit einem Stück seiner Beliebtheit bezahlen.“
Terror gegen Selenskyj
Militäranalytiker Olexij Kopytko schreibt in einem von 24tv.ua übernommenen Facebook-Post:
„Die fast täglichen Angriffe Russlands auf Krywyj Rih können nur als Wladimir Putins persönlicher Terror gegen Wolodymyr Selenskyj angesehen werden. Mit diesen Angriffen werden keine militärischen Ziele verfolgt. Es gibt nur ein Ziel – Selenskyj persönlich zu brechen, weil es seine Heimatstadt ist. ... Jenen, die von der Notwendigkeit einer 'Rückkehr Russlands' – in den Fußball, in die Oper, in die Wirtschaft, zum politischen Dialog etc. – sprechen, soll man helfen, die Konsequenzen nüchtern abzuschätzen. Ihr wollt die 'Rückkehr' von Terroristen, die Kinder mit Raketen und Drohnen in Sandkästen, auf Schaukeln, in Kinderbetten töten. ... Ihr stärkt somit das Rollenmodell eines Terrorstaates.“