Bedenklicher Verkaufsschlager
Die sozialistische Regierung in Paris hat nach Abschluss des U-Boot-Deals ihren Stolz auf französisches Knowhow und ihre Freude über die Schaffung neuer Arbeitsplätze verkündet. Libération ist dabei unwohl:
„Es ist ein Paradox, dass ein linkes Kabinett zum effizientesten Rüstungsverkäufer unter all den Regierungen der vergangen Jahre avanciert. Hätte man die Wahl, würde man Frankreich lieber als erfolgreichen Exporteur von Produkten sehen, die der Menschheit dienlicher sind. … Der Verkauf von U-Booten an das demokratische Australien, das die Entwicklung der geopolitischen Lage im Südpazifik und Chinas bekundetes Machtstreben misstrauisch beäugt, deutet nicht auf einen diplomatischen Skandal hin, sondern zeugt vielmehr von der Qualität der französischen Erzeugnisse. Viel stärker zu kritisieren sind hingegen die Lieferungen von Hightech-Waffen an offenkundig diktatorische Regime, die diese eines Tages unweigerlich zum Erreichen verwerflicher Ziele einsetzen.“
Dank an exzellente Ingenieure
Der Blogger Henri Gizardin sieht auf Boulevard Voltaire durch den U-Boot-Deal mit Australien die Exzellenz französischer Ingenieure bestätigt:
„Es besteht kein Zweifel daran, dass die Qualität des Angebots auf einem Knowhow basiert, das dem Korps aus Ingenieuren viel zu verdanken hat. Obwohl ein Teil von ihnen für staatliche Projekte und die anderen für die Privatwirtschaft tätig sind, arbeiten sie in perfekter Synergie, denn sie kommen von den gleichen Elitehochschulen. … Manchmal ist diese 'Komplizenschaft' auf Kosten der tatsächlichen operativen Nachfrage der Nutzer gegangen, da hochentwickelte Systeme angeboten wurden, die entsprechend teuer waren und eine lange Entwicklungsdauer beanspruchten. Die 'Revanche' besteht in der Herausforderung, für Material, das dem Bedarf und seiner Zeit voraus ist, einen Markt mit zeitlicher Versetzung zu finden.“